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Verleihung des Meyer-Struckmann-Preises 2024 an Prof. Dr. Wolfgang Ernst im Haus der Universität

von links: Prof. Dr. Justus Haucap, Rektorin der HHU Prof. Dr. Anja Steinbeck, Preisträger Prof. Dr. Wolfgang Ernst und die Dekanin der Philosophischen Fakultät Prof. Dr. Ulli Seegers Zoom

Der Vorsitzende der Meyer-Struckmann-Stiftung Prof. Dr. Justus Haucap, Rektorin der Heinrich-Heine-Universität Prof. Dr. Anja Steinbeck, Preisträger Prof. Dr. Wolfgang Ernst und die Dekanin der Philosophischen Fakultät Prof. Dr. Ulli Seegers (von links).

Prof. Dr. Wolfgang wurde am 13. November 2024 mit dem Meyer-Struckmann-Preis 2024 zum Thema „Acoustic Studies. Interdisziplinäre Forschung zu Theorien des Akustischen“ im Haus der Universität ausgezeichnet. Damit ehrt die Philosophische Fakultät das umfangreiche Lebenswerk eines Wissenschaftlers, der entscheidende Impulse und Konturierungen auf dem Gebiet der Acoustic Studies geleistet hat.

Mit der Auszeichnung von Wolfgang Ernst wurde ein Wissenschaftler geehrt, in dessen zentraler Forschung der Begriff des Sonischen steht, das er als ein Denken zwischen Ton und Klang, zwischen Akustischem und Symbolischem analysiert. Seine Forschungsergebnisse wirken sich bis hin zur Auseinandersetzung mit dem aktuellen Medienbegriff aus. Univ.-Prof. Dr. Anja Steinbeck, Rektorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Univ.-Prof. Dr. Justus Haucap, Vorsitzender der Meyer-Struckmann-Stiftung sowie Univ.-Prof. Dr. Ulli Seegers, Dekanin der Philosophischen Fakultät, eröffneten mit ihren Grußworten den feierlichen Abend.

Wolfgang Ernst bedankte sich in seinem Vortrag ausdrücklich bei der Meyer-Struckmann-Stiftung für die mutige Entscheidung, „einem Themenfeld Gehör verschafft zu haben, das lange Zeit im Schatten einer vom Sehsinn und von Sichtbarkeiten dominierten Welt existiert hat: den Theorien des Akustischen“. Zumeist werde unter Akustik Hörbarkeit verstanden, ihre Erkenntnisschönheit gehe jedoch weit darüber hinaus. Erst spät in der europäischen Neuzeit habe sich die Akustik zu einem eigenständigen Forschungsgegenstand und seit dem 20. Jahrhundert der ‚sound‘ von der Musik emanzipiert. Als Lehre von Schall sei das Studium der Akustik genuin in der Naturwissenschaft, insbesondere als Teilgebiet der Physik, verortet. Doch „was die acoustic studies gegenüber der physikalischen Akustik zurecht in einer Philosophischen Fakultät ansiedelt, ist die Art und Weise, wie das naturwissenschaftliche Wissen hier weiterverhandelt oder auch infrage gestellt wird.“ Der zunächst naturwissenschaftliche Gegenstand werde in seinen geistes- und kulturwissenschaftlichen Dimensionen beleuchtet und einem erweiterten Verständnis des Sonischen zugeführt. So stelle die Erkenntnisweise der Acoustic Studies „eine Brückenwissenschaft zwischen den zwei Kulturen der Universität, nämlich Geistes- und Naturwissenschaften, dar“.

Die Laudatio auf den Preisträger hielt PD Dr. Kathrin Dreckmann, Studienrätin im Hochschuldienst am Institut für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf .

Der Abend wurde musikalisch begleitet durch Transhumanart Critics (Emil Schult und Lothar Manteuffel).

 

Zum Preisträger

Wolfgang Ernst war von April 2003 bis Oktober 2024 Ordentlicher Professor für Medientheorien im von ihm mitbegründeten Fachgebiet Medienwissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin. Sein akademisches Studium galt den Fächern Geschichte, Theorie und Didaktik der Geschichte, Lateinische Philologie sowie ansatzweise der Klassischen Archäologie an Universitäten in Köln, London und Bochum. Ernst war nach seiner Promotion zum Historiker (mit einer Dissertation über museale Antikenrezeption) zunächst Forschungsstipendiat am Deutschen Historischen Institut in Rom, dann am Forschungsschwerpunkt Literatur in Berlin, und von 1995 bis 1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter für "Theorie und Archäologie der Medien im Kunstkontext" an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Er bekleidete diverse Gastprofessuren: "Geschichte und Theorie künstlicher Welten" an der Bauhaus-Universität Weimar; "Theorie, Geschichte und Ästhetik der Medien" an der Ruhr-Universität Bochum; "Medienwissenschaft" an der Universität Paderborn sowie "Ästhetik und Geschichte der Medien" an der Humboldt-Universität zu Berlin; dort habilitierte er sich mit seiner Schrift „Im Namen von Geschichte. Sammeln — Speichern — Er/zählen. Infrastrukturelle Konfigurationen des deutschen Gedächtnisses (München 2003)“ und erhielt eine venia legendi für Kulturwissenschaft und Medienwissenschaft.

Alle bisherigen Preisträger des Meyer-Struckmann-Preises finden Sie hier.

 

Zum Meyer-Struckmann-Preis

Die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf schreibt seit 2006 den Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung aus. Die Meyer-Struckmann-Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung, insbesondere im Bereich der Kultur- und Geisteswissenschaften. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird jährlich zu wechselnden Themen vergeben.

Mehr Informationen zum Meyer-Struckmann-Preis finden Sie hier.

 

Autorin: Andrea Rosicki

Kategorie/n: Philosophische Fakultät-News, Fakultät Schlagzeile