Zum Inhalt springenZur Suche springen
Lehrsituation

Lehrende

Lehr-Lern-Leitbild der Philosophischen Fakultät

Vom Fakultätsrat beschlossen am 2.6.2020

Die Philosophische Fakultät entwickelt und lebt eine Lehr-Lernkultur, die geprägt ist von Toleranz, Weltoffenheit, Freiheit und vom Dialog – sowohl zwischen Lehrenden und Studierenden als auch innerhalb der jeweiligen Gruppen und mit allen, die am Gelingen von Lehren und Lernen beteiligt sind. Daraus ergibt sich eine gemeinsame Verantwortung für die Umsetzung und Gestaltung dieses Leitbilds. Als digital unterstützte Präsenzuniversität fühlen wir diese gemeinsame Verantwortung sowohl in der persönlichen Begegnung als auch in virtuellen Lehr-Lern-Räumen. Dabei sind für uns, als Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden, folgende Werte zentral und handlungsleitend:

  • Wertschätzung
  • Chancengleichheit
  • Diversität
  • Wissenschaftliche Neugier
  • Wissenschaftliche Redlichkeit

 

Unsere Lehre gestalten wir ziel- und kompetenzorientiert sowie studierendenzentriert.

Was verstehen wir darunter?

Unter der Verbindung von Forschung und Lehre verstehen wir, dass die Lehrveranstaltungen inhaltlich - dort wo es möglich und sinnvoll erscheint - auf Basis von aktuellsten Forschungsergebnissen und -erkenntnissen gestaltet werden. Zugleich ist die didaktische Arbeitsweise des forschenden Lernens und Erlebens von Anfang an elementarer Bestandteil der wissenschaftlichen Ausbildung. Um kritisch denkende Absolvent*innen auszubilden, konzentrieren sich unsere Lehrenden nicht nur auf die Weitergabe von Wissen, sondern auch auf die Vermittlung von Fähigkeiten zur Bewertung und Nutzbarmachung desselben sowie auf das Einüben von Kompetenzen in der Vorbereitung eigener Forschungsprojekte.

Ganz konkret bedeutet das:

  • Die Vermittlung von wissenschaftlichen Theorien und Methoden und gleichzeitig deren kritische Bewertung und zielführende Anwendung stehen im Mittelpunkt der Lehrveranstaltungen.
  • Unsere Lehrenden und Studierenden verpflichten sich dabei auf die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis.
  • Unsere Studierenden werden nach Möglichkeit von Beginn an mit selbständiger Arbeit betraut und damit in ihrer Rolle als angehende Wissenschaftler*innen ernst genommen.
  • Auch wenn in den Bachelorstudiengängen zunächst die Vermittlung von Grundkompetenzen im Vordergrund steht, haben unsere Lehrenden genug Spielraum, um verschiedene Forschungsmethoden anhand unterschiedlicher Themen zu vermitteln und unsere Studierenden diese auch anwenden zu lassen und ihnen die Möglichkeit zum forschenden Lernen zu geben.
  • Wo möglich, weisen unsere Lehrenden auf die gesellschaftliche Relevanz der von  ihnen behandelten Themen hin. Internationale Lehrende ergänzen die Vielfalt der angebotenen wissenschaftlichen Perspektiven und regen unsere Studierenden und Lehrenden an, bereits erworbene Kenntnisse neu zu reflektieren.
  • Im Mittelpunkt des Leistungsprofils der Philosophischen Fakultät steht der kritische Umgang mit Fragestellungen, Texten und anderen Medien.  Unsere Studierenden werden zur selbständigen Suche und zur Formulierung anderer bzw. eigener Positionen angeregt und bei der Hinterfragung (der Legitimität) von Forschungsgegenständen unterstützt.
  • Unsere Lehrenden ermöglichen unseren Studierenden, eigene Fragestellungen etwa bei der Vergabe von Prüfungsthemen zu  entwickeln.

Was verstehen wir darunter?

Unter Professionalisierung verstehen wir, dass die für die Lehre erforderlichen didaktischen Kompetenzen reflektiert und systematisch eingesetzt werden, so dass unsere Lehre nicht nur das Produkt zufälliger Entscheidungen ist, die heute günstige und morgen ungünstige Ergebnisse hervorbringen. Unsere Lehrenden können didaktisch begründen, welche Inhalte und Methoden sie einsetzen. Professionalisierte Lehre schafft durch die Entlastung der einzelnen Lehrenden neue zeitliche Freiräume.

Es gehört zur grundsätzlich professionellen Haltung (auch von Vorgesetzten), dass Kritik konstruktiv und sachlich erfolgt. Die Bemühung um Professionalität bei allen Statusgruppen ist gewünscht und wird gefördert.

Ganz konkret bedeutet das:

  • Unsere Lehrenden werden von ihren Vorgesetzten (auch zeitlich) bei der eigenen Weiterbildung unterstützt.
  • Unsere Lehrenden nutzen die zur Verfügung stehenden Instrumente (siehe unten), um ihre individuellen Bedarfe zu ermitteln.
  • Unsere Professor*nnen schaffen den Raum, um die aus der individuellen Weiterbildung resultierenden Erkenntnisse der Lehrenden zur Verbesserung der Studiensituation nutzbar zu machen.
  • Professionalisierung findet nicht nur individuell statt, sondern muss auch auf Instituts- und Studiengangsebene erfolgen.
  • Über die situative Rückkopplung zwischen einzelnen Erkenntnissen und der Studiensituation am Institut hinaus werden unsere Studiengänge auch strategisch unter didaktischen Aspekten reflektiert und begleitet. Dabei wird zudem die hohe Fluktuation auf der Lehrendenebene bedacht. Entwicklungen müssen auch unabhängig von den konkreten Personen stabil bleiben.
  • Durch regelmäßigen Austausch zwischen unseren Studiengängen werden die unterschiedlichen Lehrangebote sinnvoll aufeinander abgestimmt.
  • Hochschuldidaktische Qualifizierungen spielen bei Personalentscheidungen und -auswahlverfahren eine relevante und dokumentierte Rolle.

Was verstehen wir darunter?

Unter Constructive Alignment verstehen wir die Abstimmung von Lernergebnissen, Lehr-/Lernmethoden und Prüfungen. Constructive Alignment betrifft die Lehrenden, die Studierenden und die Studiengänge an unserer Fakultät.

Ganz konkret bedeutet das:

  • Unsere Lehrenden legen zu Beginn der Veranstaltungskonzeption fest, welche Lernergebnisse erreicht werden sollen. An diesen Lernergebnissen richten unsere Lehrenden die Lehr- und Lern- sowie die Prüfungsmethoden abhängig vom Niveau des Studienabschlusses aus.
  • Um unsere Studierenden in ihren fachlichen, kommunikativen, digitalen und wissenschaftlichen Kompetenzen zu stärken, setzen unsere Lehrenden jeweils verschiedene Prüfungsformen ein.
  • Gemäß der Digitalisierungsstrategie der HHU wird eLearning als ein Bestandteil eines Studiums an der Philosophischen Fakultät verstanden und kommt sowohl bei den Lehr- und Lernmethoden als auch bei den Prüfungsformen zum Einsatz.
    eStudierende erlernen die kritische Verwendung und Beurteilung von Digitalem.
  • Unsere Lehrenden erarbeiten die von ihnen eingesetzten wissenschaftlichen und didaktischen Methoden anhand der fachlichen Inhalte. Auf diese Weise findet eine aktive Verzahnung zwischen Fach- und Methodenwissen statt. Studierende an der Philosophischen Fakultät er-lernen Fach- und Methodenwissen Hand in Hand.
  • Unsere Studierenden sind sich der von ihnen erlernten Kompetenzen bewusst. Sie erhalten nach einem erfolgreichen Studium einen berufsqualifizierenden Abschluss.
  • Alle Studiengänge an der Philosophischen Fakultät enthalten sowohl praxis- als auch forschungsorientierte Elemente und ermöglichen interdisziplinäres Lernen.
  • Unsere Lehrenden ermöglichen unseren Studierenden ein Studium in Selbstverantwortung. Der Charakter des Studiums selbst ist ein eigenverantwortlicher – dementsprechend werden eigenständiges Erlernen von verschiedenen Kompetenzen und Fähigkeiten, aktive Beteiligung, Selbstmanagement und kritisches Denken an der Philosophischen Fakultät gefördert.

Was verstehen wir darunter?

Unter Studiengangsentwicklung verstehen wir, dass die Studierenden und Lehrenden regelmäßig und datenbasiert die Ziele und das Curriculum eines zu entwickelnden Studiengangs bzw. bestehenden Studiengangs überprüfen und anpassen. Unsere Studiengänge müssen für Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen (Bildungshintergrund, Alter, familiäre Situation…) studierbar sein.

Ganz konkret bedeutet das:

  • In den jeweiligen Studiengängen wird von den Lehrenden transparent gemacht welche Kompetenzen ihre Absolvent*innen nach Abschluss des Studiums haben sollen und welche Anforderungen sie an die Studienanfänger*innen stellen.
  • Wir definieren für unsere Studiengänge klare Lehrziele und Lernergebnisse und achten darauf, dass diese sowohl unseren Lehrenden als auch unseren Studierenden bekannt sind.
  • Die Weiterentwicklung unserer Studiengänge findet in regelmäßigem Turnus (z.B. im Rahmen der Reakkreditierung) statt.
  • Wir nutzen Ergebnisse der empirischen Lehrforschung zur didaktischen Entwicklung neuer und zur Verbesserung bestehender Curricula.
  • Wir nutzen empirische Methoden wie gezielte Evaluationen und Auswertungen von Kennzahlen, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren und Lösungen zu erarbeiten.
  • In Studiengangsgesprächen zwischen Studiendekan*in und Studiengangsverantwortlichen werden z.B. strukturelle Herausforderungen der Studiengänge besprochen.
  • Unsere Lehrenden und Studierenden bekommen regelmäßig die Möglichkeit, ihre individuellen Anliegen und Anregungen zur Entwicklung der Studiengänge in den jeweiligen Gruppen zu diskutieren und mit den Studiengangsverantwortlichen zu besprechen.
  • Die Anschlussfähigkeit unserer Studiengänge an eine berufliche Praxis ergibt sich aus den angestrebten Kompetenzen, die Absolvent*innen mit Abschluss des Studiums erlangt haben sollen.
  • Lehrveranstaltungsevaluation
  • Hochschuldidaktische Beratung und Workshops
  • Studiengangsgespräche
  • (Re-)Akkreditierung (mit entsprechenden Schulungsangeboten)
  • Beratung zu eLearning
  • Studierendenbefragungen (in Absprache mit den Lehrenden und Verantwortlichen der Studiengänge)

Das Studiendekanat der Philosophischen Fakultät informiert die Lehrenden regelmäßig über die bestehenden Instrumente und Angebote.

Begeisternde und erkenntnisbringende Lehre hat viele Facetten und birgt ebenso viele Herausforderungen. Als Lehrende haben wir den Anspruch uns diesen in jedem Semester neu zu stellen und in der Gemeinschaft von Lernenden und Lehrenden auszuhandeln, wie Lehre an unserer Fakultät gelingt. Das Leitbild wächst und entwickelt sich daher immer weiter – und alle Mitglieder der Philosophischen Fakultät sind herzlich eingeladen, sich an diesem Prozess zu beteiligen!


Verantwortlichkeit: