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Daria Vakhrushova erhält für ihre herausragende Dissertation den drupa Preis 2024

rechts drupa-Preisträgerin Daria Vakhrushova und links Prodekan Professor Doktor Roger Lüdeke Zoom

Preisträgerin Daria Vakhrushova und Prodekan Univ.-Prof. Dr. Roger Lüdeke.

In ihrer mit summa cum laude bewerteten Dissertation aus der Jiddistik ,,Rote Juden: Der jiddisch-sowjetische Kulturentwurf 1917-1934“ widmet sich Daria Vakhrushova dem jiddisch-sowjetischen Kulturentwurf zwischen der Oktoberrevolution 1917 und dem ersten Allunionskongress sowjetischer Schriftsteller, einem Höhepunkt im Prozess der Konsolidierung der sowjetischen Kulturpolitik, der mit den ersten Verschärfungen in der Nationalitätenpolitik und Repressionen einherging. Dabei kombiniert sie in ihrer Arbeit kultur-, literatur- und sprachwissenschaftliche Herangehensweisen. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Efrat Gal-Ed, Jiddistische Forschungs- und Editionsprojekte am Institut für Geschichte der Frühen Neuzeit.

Viele jiddischsprachige Kunstschaffende und Autoren glaubten zu Beginn der sowjetischen Herrschaft an eine sozialistisch-nationale Utopie mit Jiddisch als Nationalsprache. Daria Vakhrushova zeigt anhand von Untersuchungen von literarisch-künstlerischen Programmen und Manifesten, belletristischen Texten und Übersetzungsdiskursen, dass dieser Kulturentwurf trotz offizieller Ablehnung jüdischer Tradition dennoch viele Verbindungen zu jüdischen Kulturentwürfen weltweit beibehielt. So entstand in den 1920er Jahren eine einzigartige, heterogene jiddisch-sowjetische Literatur, deren Entwicklung jedoch durch die verschärfte Nationalitätenpolitik und die sowjetische Kulturpolitik brutal unterbrochen wurde.

Vakhrushovas Arbeit überzeugte das Fachgremium vor allem durch die Fülle des von ihr gesichteten und teilweise erstmalig ausgewerteten Materials sowie durch ihre bemerkenswerte Souveränität, mit der sie Theoretisches und Methodisches verbindet. Die Kommission ist davon überzeugt, dass die hervorragend geschriebene Arbeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden solle und daher eine ideale Wahl für den mit einem Druckkostenzuschuss verbundenen drupa-Preis darstelle.
 

Zum drupa Preis

Seit 1978 zeichnet die Messe Düsseldorf mit dem drupa Preis herausragende an der Philosophischen Fakultät angefertigte Dissertationen aus. Das Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro dient der Publikation und Verbreitung der Arbeit.

Über die Vergabe des drupa Preises entscheidet ein Fachgremium bestehend aus Rektorat und Prorektorat der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Vorsitzenden des drupa-Komitees und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf.

Kategorie/n: Philosophische Fakultät-News, Fakultät Schlagzeile