Nach 30 Jahren an der Heinrich-Heine-Universität zunächst als Akademische Rätin, dann als außerplanmäßige Professorin scheidet Martina Nicklaus mit Ablauf des Monats Oktober 2025 aus dem Dienst
Nach einer Ausbildung in klassischem Tanz und kurzer Tätigkeit als Bühnentänzerin studierte Martina Nicklaus Romanistik mit den Sprachen Französisch und Italienisch an der Universität Düsseldorf und an der Università Federico Secondo in Neapel. Nach dem Magisterabschluss 1989 und mehreren journalistischen Praktika während des Studiums führte sie eine schon bestehende frei Mitarbeit bei der Westdeutschen Zeitung (Düsseldorf) fort und trat dort schließlich ein journalistisches Volontariat an. 1991 begann sie mit dem Promotionsstudium, ab 1993 gefördert durch ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes, am Lehrstuhl von Prof. Dr. Peter Wunderli. Die Promotion in romanistischer Sprachwissenschaft erfolgte im November 1996. Thema war die Phraseologie des Italienischen, einer Sprache, die in der Phraseologieforschung bis dahin kaum berücksichtigt worden war, so dass die Dissertationsschrift als eine der ersten linguistische Darstellungen zum Italienischen gewertet werden darf.
Martina Nicklaus arbeitete weiter als wissenschaftliche Mitarbeiterin und anschließend als akademische Rätin und Oberrätin am Institut für Romanistik, am Lehrstuhl von Prof. Dr. Elmar Schafroth für französische und italienische Sprachwissenschaft. In Lehre und Forschung waren ihre Schwerpunkte Medienlinguistik, in jüngerer Zeit forensische Linguistik, besonders Lügenforschung, und verständnisoptimierte Sprache. Zentral war für sie immer das Thema Kontrastive Linguistik, mit einem Fokus auf Anwendung in literarischer Übersetzung. Hierzu wurde ein Projekt mit Mitteln des Sonderforschungsfonds (2012) unterstützt, aus dem schließlich die Habilitationsschrift zu Linearisierung in literarischer Übersetzung hervorgegangen ist. Nicklaus wurde im Mai 2021 habilitiert und im November 2024 zur außerplanmäßigen Professorin ernannt. Von September 2024 bis September 2025 vertrat sie den Lehrstuhl Romanistik IV.
Neben Lehre und Forschung engagierte sie sich auf Mittelbauebene mehrere Jahre im Fakultätsrat und war Mitglied weiterer Gremien und Kommissionen, u.a. mehrere Jahre im Prüfungsausschuss für gestufte Studiengänge. Martina Nicklaus war seit der "ersten Stunde" an der Entwicklung der romanistischen Bachelor- und Masterstudiengänge und deren (Re-)Akkreditierung aktiv beteiligt, parallel dazu war sie für die Fachstudienberatung der romanistischen Studiengänge verantwortlich, im Team oder federführend.
Martina Nicklaus freut sich auf die Fortführung eines Forschungsprojekts zu Fragen der Linearisierung in literarischer, auch KI-gestützter, Übersetzung. Sie wird weiterhin Lehraufträge an der HHU und Beiträge für Tagungen anbieten sowie Erasmus-Dozenturen z.B. in Turin wahrnehmen. Daneben hofft sie auf genug Zeit für eine Wiederbelebung tänzerischer Aktivitäten - und auf neue Aufgaben in der Familie, vielleicht als Großmutter ...