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DFG Sonderforschungsbereiche

Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG

Sprecherin: Laura Kallmeyer (Institut für Linguistik)

Laufzeit: 2011 - 2020

Der SFB 991 untersucht die Struktur von Repräsentationen in Sprache, Kognition und Wissenschaft. Er vereint sprachwissenschaftliche und philosophische Forschung mit empirischen Untersuchungen aus Neurowissenschaften und Psychologie. Der Ausgangspunkt ist die Hypothese, dass es eine einheitliche Struktur von Repräsentationen gibt, die der neuronalen Ebene, der kognitiven Ebene, der linguistischen Ebene und der Ebene institutionalisierter Konzepte zugrunde liegt. Diese Struktur sind Frames, wobei der Framebegriff des SFB auf Arbeiten des Kognitionspsychologen L. W. Barsalou aufbaut. Ausgehend von dieser Hypothese hat der SFB bisher folgende Themen behandelt: die Charakterisierung verschiedener nominaler Konzepte; die Struktur von Ereignisframes; Frame(de)komposition in morphologisch komplexen Wörtern; Framerepräsentationen morphophonologischer Paradigmen; Framekomposition an der Schnittstelle zu Syntax, Informationsstruktur und Diskursstruktur; konzeptuelle Operationen wie z.B. Bedeutungsshifts; Ambiguität, Vagheit, Polysemie und idiomatische/wörtliche Bedeutungen; korpusbasierte Frameinduktion; die sensomotorische Verankerung von Konzepten; grundlegende Untersuchungen im Bereich Wissenschaftsphilosophie; die Repräsentation von Prototypen mit Frames; probabilistische Frames; die Untersuchung des Framebegriffs in der Philosophie; die soziale Kognition von Ratten. In der dritten Phase wird neben diesen Themen ein besonderer Schwerpunkt auf folgenden Aspekten liegen: a) frameinterne Strukturierungen, die verschiedene Perspektiven oder verschiedene Abstraktionsebenen unterscheiden, relevant z.B. für Beschränkungen der Modifikation, Coercion-Phänomene, und Zusammenhänge zwischen übertragener und wörtlicher Bedeutung; b) konzeptuelle Klassifikation, Typen in Frames und hierarchische Beziehungen zwischen diesen; c) empirische Untersuchungen zu neuronalen und kognitiven Korrelaten von Framestrukturen und zu kognitiven Repräsentationen des Sozialverhaltens von Ratten; d) unüberwachte und überwachte Ansätze zur Frameinduktion aus Texten; e) eine einheitliche Theorie von framebasierter Diskursverarbeitung.

Weitere Informationen (Englisch)

Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG

Projektleitung: Anja Oesterhelt (Institut für Germanistik)

Kooperationspartner: Universität Heidelberg

Laufzeit: 10/2024 - 06/2028

Ziel des Forschungsprojektes ist es, diskursive Umwertungen von Heimatlosigkeit herauszuarbeiten, die sich zwischen 1870 und 1933 in deutschsprachigen literarischen, journalistischen und gelehrten Texten herausgebildet haben. Einschlägige Denkfiguren und ästhetische Programmatiken sollen daraufhin befragt werden, wie und warum sich Konzeptionen von Heimatlosigkeit als intellektuelle Projekte der Emanzipation begreifen lassen. Denn bis Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Zuschreibung von Heimatlosigkeit in aller Regel ausgrenzende Funktion: Sie stigmatisierte Minderheiten. Mit der Wende zum 20. Jahrhundert reagiert das Bekenntnis zur Heimatlosigkeit auf reale Erfahrungen von Ausgrenzung und Bedrohung, die teils auf erstaunliche Art und Weise umgewertet werden. Wir wollen verstehen, wie diese Umwertung die vorgeprägten und weiterbestehenden Heimatvorstellungen des 19. und 20. Jahrhunderts einer Revision unterzieht: sie irritiert und herausfordert, aber auch perpetuiert.

Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG

Sprecherin: Julia Zakkou (Institut für Philosophie), Christian Nimtz (Universität Bielefeld)

Laufzeit: 2024 - 2028

Das Forschungsprojekt ist Teil des SFB 1646: "Sprachliche Kreativität in der Kommunikation" an der Universität Bielefeld. Es untersucht die als ‚open texture‘ bekannte Variante objektiver interpretativer Unbestimmtheit. Das Projekt kombiniert Ansätze aus Metasemantik, Semantik und Pragmatik. Es analysiert die Natur, die Gründe und die Konsequenzen von open texture bei klassifizierenden Prädikaten und es untersucht die fundierende Rolle dieses Phänomens für das Zustandekommen sprachlicher Kreativität.

Weitere Informationen (Englisch)

Verantwortlichkeit: