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Kleine Modellstadt in einer Glaskugel

Einzelprojekte

Mittelgeber: BMBF

Projektleitung: Oliver Hellwig (Institut für Linguistik)

Laufzeit: 01/2021 – 12/2023

Während bei europäischen Textsammlungen meist bekannt ist, aus welcher Zeit sie stammen, schwanken die in der Forschung vorgeschlagenen - und noch immer gültigen - Datierungen vormoderner indischer Texte oft um mehrere Jahrhunderte. Ziel des Projekts ist die Entwicklung quantitativer Methoden, die auf Grundlage von linguistischen Merkmalen eine genauere Datierung dieser kultur- und religionsgeschichtlich wichtigen Texte ermöglichen.

Weitere Informationen (Englisch)

Mittelgeber: VolkswagenStiftung - Opus Magnum

Projektleitung: Valeska von Rosen (Institut für Kunstgeschichte)

Laufzeit: 04/2021 – 05/2023  

Europäische Künstlerselbstbildnisse in allen künstlerischen Medien und Materialien - von der Entstehung des "unabhängigen" Porträts im 15. Jahrhundert bis zur Einrichtung der ersten gattungsspezifischen Sammlung im ausgehenden 17. Jahrhundert - sind der Gegenstand der geplanten Monographie. Ihr Ziel ist die Rekonstruktion der für die Produktion und die Rezeption der Werke relevanten Denkfiguren der Selbstformung, -bespiegelung und -erfahrung mit den Fragen, wann und in welcher Form sie in der Frühen Neuzeit mediale und materielle Konkretion erlangen. Ziel der geplanten Publikation ist damit ein Gegenentwurf zu Jacob Burckhardts behaupteter "Geburt des Individuums" im 15. Jahrhundert, die noch jüngst als Begründungsfigur für die Entstehung von Selbstbildnissen angeführt wurde. Es geht, so die These, nicht um unvermittelten "Selbstausdruck" und "Originalität". Stattdessen wird hier von einer poietischen 'Selbstformung' bzw. 'Selbstmodellierung' ausgegangen. Diese Begriffe sind wie das von Stephen Greenblatt apostrophierte "(Renaissance) Self-fashioning" Neologismen, die von den im historischen Porträtkontext dominant verwendeten Verben formare (formen) bzw. fingere (bilden, modellieren) abgeleitet sind. Die 'Selbstformung' im frühneuzeitlichen Sinne hat in der buchstäblichen, auch händischen und prozessualen Formungstätigkeit nicht nur ihr Mittel, sondern auch ihr Ziel. In metaphorischem Sinne meint 'Selbstformung' die habitualisierte Annahme von Emotionen, Rollen und Verhaltensmustern.

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Mittelgeber: DFG

Projektleitung: Guido Thiemeyer (Institut für Geschichtswissenschaften)

Laufzeit: 2020-2023

Das Projekt untersucht die Auswirkungen der supranationalen Europäischen Integration auf das föderale System der Bundesrepublik Deutschland und die Entstehung des Europäischen Mehrebenensystems. Beginnend mit dem Vertrag über die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl von 1952 übertrug die Bundesregierung bis 1992 wesentliche Teile nationaler Souveränität an die Europäischen Gemeinschaften. Damit entzog sie zugleich den Ländern ihre über den Bundesrat institutionell gesicherten Mitwirkungsrechte im jeweiligen Politikfeld. Die Länder reagierten hierauf, indem sie informelle Strukturen der Mitwirkung, zum Teil ohne Beteiligung der Bundesregierung aufbauten. Es wird die These aufgestellt, dass sich zwischen 1950 und 1992 ein fundamentaler Wandel des politischen Systems in der Bundesrepublik Deutschland vollzog, der von der (medialen) Öffentlichkeit gar nicht beachtet oder diskutiert wurde. Obwohl die Verfassung nicht entscheidend verändert wurde, war der Staat Bundesrepublik Deutschland des Jahres 1949 in wichtigen Politikfeldern kaum noch identisch mit jenem der 1990er Jahre. Es entstand schrittweise ein neues politisches System, das in den Politikwissenschaften seit den 1980er Jahren als „Mehrebenensystem“ bezeichnet wird. Das Projekt untersucht die Genese dieses Mehrebenensystems am Beispiel von drei Politikfeldern: Die Kohle- und Stahlpolitik und die Agrarpolitik wurden schon früh europäisiert. Die Bildungspolitik gehört zu den klassischen Kompetenzen der Länder, jedoch nahm die Europäische Kommission schon bald auch hierauf Einfluss. Erstmals wird in diesem Projekt auf der Basis von nun zugänglichen, archivalischen Quellen untersucht, wie das so genannte „Europäische Mehrebenensystem“ zwischen 1950 und 1992 entstand.

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Mittelgeber: DFG

Projektleitung: Yaman Kouli (Institut für Geschichtswissenschaften)

Laufzeit: 2020 - 2023

Die Geschichte der europäischen Staaten während des letzten Drittels des "langen" 19. Jahrhunderts wurde lange als Geschichte zunehmender Isolation von Nationalstaaten geschrieben. Die Geschichte schien auch überzeugend: Am Ende eines Prozesses von zunehmender Verfeindung europäischer Staaten seit den 1870er Jahren stand der Erste Weltkrieg als beinahe logische Konsequenz. Dieses Bild hat sich während der letzten zehn Jahre fundamental gewandelt. Die jüngere Forschung hat den Blick von der hohen Regierungspolitik abgewandt und stellt das hohe Verflechtungsniveau der Länder stärker in den Vordergrund. Im Buchprojekt wird am Beispiel der Sozial- und der Patentepolitik Frankreichs und Deutschlands gezeigt, dass die zunehmende Abhängigkeit von der Innovationskraft und die Diversifizierung von Handel und Produktion einen wichtigen Anreiz zur internationalen Kooperation darstellten. Dieses Zusammenhangs waren sich die Protagonisten Europas bereits im 19. Jahrhundert bewusst, und sie gestalteten die Sozial- und die Patentepolitik entsprechend aus. Nationale Gesetze und internationale Verflechtung waren mithin zwei Seiten derselben Medaille: Sie dienten beide der Stabilisierung der nationalen Gesetze in einem verflochtenen, industrialisierten Europa.

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Mittelgeber: Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

Projektleitung: Stefanie Michels (Institut für Geschichtswissenschaften)

Laufzeit: 2021 - 2023

Kooperationspartner: University Dschang (Kamerun); Reiss-Engelhorn-Museum (Mannheim); Rautenstrauch-Joest-Museum (Köln)

Die bisher auf diverse Standorte (Museen, Archive, Bibliotheken) verstreute Sammlung Thorbecke wird durch das Projekt zusammengeführt. Das Projekt stellt die systematische Dokumentation nach wissenschaftlichen Qualitätskriterien sicher. Eine Übersetzung zentraler Texte macht diese auch für nicht-deutschsprachige Forscher (z.B. in Kamerun) zugänglich. Die Provenienzen der Kulturgüter, menschlichen Überreste, zoologischen, botanischen und geologischen Objekte werden soweit es aufgrund der schriftlichen Überlieferung möglich ist, geklärt (Universität Düsseldorf). Darüber hinaus werden auch immaterielle Kulturgüter (Bilder und Lautaufnahmen) in das Projekt integriert und Provenienzfragen hierzu angesprochen (beispielsweise die Frage der Freiwilligkeit/Unfreiwilligkeit der Teilnahme daran). Die Ergebnisse werden in verschiedenen Wissensinstitutionen in Kamerun zugänglich gemacht (Archiven, Universitäten, Museen, Bibliotheken).

Mittelgeber: DFG

Projektleitung: Stefan Hartmann (Institut für Germanistik)

Laufzeit: 2021 - 2024

Dieses Projekt widmet sich der Frage, wie im Gegenwartsdeutschen auf zukünftige Ereignisse Bezug genommen wird und wie sich die Konventionen für den Zukunftsausdruck über die letzten Jahrhunderte verändert haben. Hierfür wird ein korpusbasierter Zugang gewählt, d.h. es wird mit authentischen Daten gearbeitet, wie sie für die zu untersuchende Zeitspanne gerade in den letzten Jahren in bislang beispiellosem Umfang verfügbar geworden sind. Das Projekt gliedert sich in zwei Bereiche: a) Aus historischer Perspektive wird untersucht, wie die Konstruktion werden + Infinitiv (z.B. „ich werde morgen nach Hamburg fahren“) entstanden ist und welche anderen Konstruktionen als Vorgänger- bzw. Konkurrenzkonstruktionen gelten können. Beispielsweise wird häufig angenommen, dass Modalverbkonstruktionen, insbesondere sollen + Infinitiv, im Mittelhochdeutschen ebenfalls zum Zukunftsausdruck verwendet werden konnten und möglicherweise über Analogiebildung auch bei der Entwicklung und Durchsetzung von werden + Infinitiv eine entscheidende Rolle spielten. Auch der Gebrauch von werden mit Partizip („es wird regnend“) gilt als mögliche Vorläuferkonstruktion. Das Projekt geht die in der Forschung hochumstrittene Frage nach dem Verhältnis der unterschiedlichen Konstruktionen mit einem datengetriebenen Ansatz an. Hierfür werden aus den teilweise erst kürzlich verfügbar gewordenen Referenzkorpora der historischen Sprachstufen des Deutschen sämtliche Belege für alle relevanten Konstruktionen erhoben und auf semantische und syntaktische Kriterien hin analysiert, um zu überprüfen, in welchem Maße die jeweiligen Konstruktionen tatsächlich zum Zukunftsausdruck verwendet werden, welche der zahlreichen in der Literatur vorgeschlagenen Faktoren bei der Wahl der Konstruktion eine Rolle spielen und wie diese Faktoren miteinander interagieren. b) Aus gegenwartssprachlicher Perspektive wird untersucht, welche Faktoren die Wahl zwischen den beiden in der Gegenwartssprache mit Abstand wichtigsten Möglichkeiten des Futurausdrucks steuern, nämlich zum einen der Konstruktion werden + Infinitiv und zum anderen dem sog. futurischen Präsens (z.B. „ich gehe morgen ins Kino“). Es wird angenommen, dass zum einen Textsorten und Register (konzeptionell eher nähesprachliche vs. distanzsprachliche Kommunikation), zum anderen semantische Faktoren wie temporale Distanz und syntaktische Faktoren wie das Auftreten anderer Konstruktionen mit „werden“ im unmittelbaren Kontext oder das Auftreten in negierten Kontexten und Fragekonstruktionen eine Rolle spielen. Zusammengenommen können die Studien zu historischen und gegenwartssprachlichen Konventionen des Zukunftsausdrucks dazu beitragen, eine Reihe offener Fragen zu klären, die in der Forschung zwar aus theoretischer Perspektive breit diskutiert wurden, die sich nun aber erstmals auf Grundlage einer umfassenden empirischen Datenbasis angehen lassen.

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Mittelgeber: LVR Rheinland

Projektleitung: Jasmin Grande („Moderne im Rheinland“/Zentrum für Rheinlandforschung)

Laufzeit: 04/2022-05/2024

Das Projekt untersucht für den Zeitraum ab 1900 bis in die Gegenwart Künstler*innenkolonien sowie die sie begründenden Gruppen und Bewegungen im Rheinland: die Namensgebung und Genese, das jeweilige Programm, Struktur und Organisation, Mitglieder und Gäste, Aktivitäten und Vernetzungen, die Vielfalt der künstlerischen Praktiken. Hierzu werden Recherche und Analyse in relevante Forschungsfelder eingebettet: Wie und in welchem Maße tragen Künstlerkolonien zur „Moderne“ bei? Was sagen die Veränderungsmomente über die veränderte Gesellschaft aus, bzw.

inwieweit werden sie Vorläufer, also „Avantgarde“, oder konservative Bewahrer? Welche Bedeutung haben Sie für die Entdeckung von Landschaft und Region? Das Projekt knüpft an die kulturtheoretischen Methoden der Transkulturalität an. Die Ergebnisse werden in eine „Landkarte“ aufgenommen und mit bestehenden Kulturorten sowie digitalen Angeboten vernetzt.

Mittelgeber: MKW NRW

Projektleitung: Jasmin Grande („Moderne im Rheinland“/Zentrum für Rheinlandforschung)

Laufzeit: 11/2021-04/2024

Von 1949 bis 1991 war NRW das Gastland der Bonner Republik. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt untersucht den wechselseitigen Einfluss von Region, Geschichte und Erinnerungsraum Bonner Republik aus kulturtopographischer Perspektive. Die Forschungsergebnisse des Projekts werden auf einer eigenen Homepage präsentiert, die jedoch ausdrücklich einen partizipativen Anspruch vertritt.

Mittelgeber: Östersjöstiftelsen (Stiftung für baltische und osteuropäische Studien)

Projektleitung: Ines Soldwisch (Institut für Geschichtswissenschaften)

Laufzeit: 06/2022 – 05/2024

Kooperationspartnerin: Lisa Kallström (Lund University, Schweden)

Das Projekt untersucht die Rezeption von Pippi Langstrumpf in den Büchern von Astrid Lindgren, die in der DDR 1975 und 1988 erscheinen durften. Es werden zwei Ansätze gewählt: ein historischer und ein kulturwissenschaftlicher. In einem ersten Schritt werden die politischen und gesellschaftlichen Bedingungen analysiert, unter denen die Bücher erscheinen durften. Dabei ging es um politische Entscheidungsprozesse im "DDR-Kinderbuchverlag", aber auch um politische Entscheidungsprozesse, die von einer Kommission aus DDR-Funktionären, DDR-Pädagogen und DDR-Schriftstellern getroffen wurden. Diese entschieden, welche internationalen Bücher in der DDR erscheinen durften. Das betraf nicht nur den gedruckten Text, sondern auch die gedruckten Bilder im Buch. Was war erlaubt und was nicht? Welche Gründe gab es für Text- und Bildveränderungen? Welche Assoziationen sollten die Bilder und Texte bei den Kindern wecken? Diese Fragen sind in der schwedischen und deutschen Forschung noch nicht beantwortet worden. Das gemeinsame Projekt soll diese Lücke schließen. Damit leistet das Projekt einen wertvollen Beitrag zur historischen und kulturellen Kindheitsforschung, zur Diktaturforschung und zur internationalen Bilderbuchforschung.

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Mittelgeber: DFG

Projektleitung: Christoph Spörlein (Institut für Sozialwissenschaften)

Laufzeit: 2019 - 2023

Kooperationspartnerin: Cornelia Kristen, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Zuwanderer unterscheiden sich in vielen Fällen von der im Herkunftsland verbleibenden Bevölkerung und stellen insofern keine Zufallsstichprobe dieser Population dar. Das Forschungsvorhaben widmet sich diesem für die Migrationsforschung bedeutsamen Phänomen der selektiven Migration. Die erste Zielsetzung besteht darin, das Ausmaß der Bildungsselektivität für eine Vielzahl wichtiger Migrantengruppen in einer Reihe von westeuropäischen Zielländern zu beschreiben. Zusätzlich zur Selektivität nach Bildung, welche im Zentrum des Projekts steht, soll es um die Selektivität in den Einstellungen von Zuwanderern gehen. Die zweite Zielsetzung richtet sich auf die theoretische und empirische Auseinandersetzung mit der Frage, wie sich derartige Selektivitäten auf die Integration von Migranten auswirken. Hierzu werden zentrale Integrationsdimensionen in den Blick genommen: Die kulturelle Integration (im Hinblick auf den Spracherwerb), die strukturelle Integration (im Hinblick auf die Eingliederung in das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt) sowie Aspekte der sozialen und identifikativen Inkorporation (im Hinblick auf interethnische Beziehungen und Einstellungsmuster). Ein zusätzliches methodisches Anliegen besteht darin, optimierte Selektivitätsmessungen zu implementieren. Zu diesem Zweck wird Selektivität – im Gegensatz zur in der Literatur verbreiteten Betrachtung als Gruppenmerkmal – als eine individuelle Charakteristik aufgefasst. Zur Bestimmung der relativen Position wird jedes Individuum in der jeweiligen alters- und geschlechtsspezifischen Verteilung des betrachteten Selektivitätsmerkmals in der Herkunftsgesellschaft eingeordnet. Hierüber kann der Tatsache Rechnung getragen werden, dass verschiedene Migrantengruppen nicht per se überwiegend positiv oder negativ selektiert sind, sondern sich typischerweise aus variierenden Anteilen von mehr oder weniger positiv beziehungsweise negativ selektierten Individuen zusammensetzen. Die inzwischen deutlich verbesserte Datenlage ermöglicht die Betrachtung einer größeren Anzahl von Herkunftsgruppen in den wichtigsten Zielländern Europas. Die hierfür erforderliche Aufbereitung und Harmonisierung der unterschiedlichen Datenquellen sollen entsprechend dokumentiert und zusammen mit den Skripten, die für Replikationen der zentralen Analysen erforderlich sind, der wissenschaftlichen Gemeinschaft zugänglich gemacht werden.

Weitere Informationen (Englisch)

Mittelgeber: BMBF

Projektleitung: Lea Schäfer (Institut für Jüdische Studien)

Laufzeit: 11/2018 – 04/2022

Kooperationspartner: Columbia University Libraries (USA)

"Syntax of Eastern Yiddish Dialects" untersucht syntaktische Strukturen, die in den Fragebögen des Language and Culture Archive of Ashkenazic Jewry zu finden sind. Ein Hauptziel des Projekts ist es, die Variationen, die in dieser langen Zeit nicht beachteten Quelle jiddischer Dialekte zu finden sind, zu erfassen. Analysen ausgewählter Phenomena (z.B. negative Konkordanz, Partizipverben, Wortstellung, Relativsätze) werden folgen. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf dem Einfluss der coterritorialen Sprachen und dem Verhältnis zum Westjiddischen und älteren Stufen des Jiddischen.

Weitere Informationen (Englisch)

Mittelgeber: DFG

Projektleitung: David Hommen, Christoph Kann (Institut für Philosophie)

Laufzeit: 2020 – 2023

Wie begreifen wir die Welt? Wie repräsentiert unser Geist Gegenstände, Ereignisse, Eigenschaften, Relationen, Arten und Gattungen? Sind die Strukturen unseres kognitiven Weltbezugs analog zu denen unserer Sprache? Und was sagt uns die Art und Weise, wie wir über die Dinge in der Welt denken und sprechen, über die Dinge selbst? Die Theorie der Frames stellt einen aktuellen Ansatz zur Beantwortung dieser Fragen dar. Sie geht davon aus, dass kognitive und sprachliche Repräsentationen von einfachen Objekten bis hin zu komplexen Sachverhalten in rekursiven Attribut-Wert-Strukturen erfolgen – sogenannten Frames –, die die ontologischen Strukturen der Realität widerspiegeln. Doch ist dieses Modell des Verhältnisses von Denken, Sprache und Wirklichkeit tatsächlich neu – oder nur eine moderne Formulierung traditionsreicher Ideen? Falls Letzteres, erbt die Frame-Theorie die bekannten methodologischen und erkenntnistheoretischen Probleme ihrer Vorgängertheorien oder weist sie vielleicht sogar den Weg zu deren Lösung? Diesen Fragen gehen Prof. Dr. Christoph Kann, PD Dr. David Hommen und Frauke Albersmeier M.A. aus dem Institut für Philosophie in dem von der DFG geförderten Forschungsprojekt "Voraussetzungen der Frame-Theorie in der Geschichte der Philosophie" nach.

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Mittelgeber: Fritz Thyssen Stiftung

Projektleitung: Stefan Marschall (Institut für Sozialwissenschaften)

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, das individuelle Kommunikations- und Informationsverhalten der Bürgerinnen und Bürger zur Bundestagswahl 2021 zu untersuchen. Von zentralem Interesse ist hierbei insbesondere, welchen Stellenwert der Wahl-O-Mat als wohl bekanntestes Online-Tool der politischen Bildung dabei einnimmt. Unter Zuhilfenahme einer vierwelligen Panelbefragung, die repräsentativ für die deutsche Online-Bevölkerung ist, können Entwicklungen im Vorfeld und Nachgang der Bundestagswahl 2021 nachgezeichnet werden.

Insgesamt ermöglicht das Projekt nicht nur die Untersuchung des Wahlkampfs und Wahlverhaltens in besonderen Zeiten, erscheinen doch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie einige konventionelle Mittel des Wahlkampfs und der dazugehörigen Informationssuche erschwert und nur schwer einsetzbar. Durch das Projekt kann auch eine wissenschaftliche Lücke im Feld individueller politischer Kommunikationsforschung geschlossen werden.

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