Das zweijährige, nun geförderte Projekt von Dr. Konovalova sucht nach Faktoren, die die Vorhersage der supramolekularen Architektur in biologisch aktiven polymorphen Modifikationen von Aminopyrimidin-Derivaten ermöglichen. Die Chemikerin konzentriert sich auf die Rolle der Polymorphie in biologisch aktiven Substanzen, die für die Arzneimittelentwicklung von großer Bedeutung ist.
Verschiedene polymorphe Formen derselben Verbindung haben zwar die gleiche chemische Zusammensetzung (Stöchiometrie), sie unterschieden sich aber in der räumlichen Anordnung der Atome. So können sie unterschiedliche physikalische, chemische und pharmakologische Eigenschaften aufweisen. Woher diese Unterschiede rühren, ist noch nicht ausreichend verstanden.
Im Fall von Arzneimitteln stellt der Zerfall eines Wirkstoffkristalls oft der erste Schritt in der Wechselwirkung mit dem menschlichen Körper dar; dieser von der konkreten räumlichen Struktur des Moleküls mitbestimmt. Daher spielt die Kristallstruktur des Wirkstoffmoleküle eine wichtige Rolle, um das Wirkungsverhalten eines Arzneimittels zu bestimmen. Durch quantenchemische Berechnungen wird Dr. Konovalova in ihrem neuen Projekt Einblicke in Energielandschaften, intermolekulare Wechselwirkungen und Kristallstabilität von Aminopyrimidin-Derivaten liefern und so zur gezielten Entwicklung neuer Arzneimittel beitragen.
Zur Person
Dr. Iryna Konovalova studierte Chemie und promovierte an der V. N. Karazin Kharkiv National University in der Ukraine. Ihr Forschungsgebiet umfasst die Untersuchung von Molekül- und Kristallstrukturen aromatischer Verbindungen. Derzeit ist sie als leitende Forscherin am Staatlichen Wissenschaftlichen „Institut für Einkristalle” der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine in der Abteilung für Röntgendiffraktionsstudien und Quantenchemie tätig. Von 2023 bis 2025 war sie MSCA4Ukraine-Stipendiatin an der HHU.
SAFE-Programm
Das zweijährige Pilotprojekt vergibt Stipendien an gefährdete Doktoranden und Postdoktoranden, damit diese ihre wissenschaftliche Arbeit innerhalb der EU fortsetzen können. Das vom Europäischen Parlament mit zwölf Millionen Euro ausgestattete Programm dient als Testfall für ein künftiges, weiterführendes europäisches Stipendienprogramm.
SAFE wird von einem Konsortium unter der Leitung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zusammen mit Campus France, PAUSE/Collège de France und der Union der Mittelmeeruniversitäten (UNIMED) durchgeführt. Aus 359 Bewerbern wurden in dieser Projektphase 56 Stipendiatinnen und Stipendiaten (44 Postdoktoranden, zwölf Doktoranden) aus 15 Ländern ausgewählt, um ihre Forschung in 13 EU-Mitgliedstaaten fortzusetzen.
Weitere Informationen: Webseiten des DAAD