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Meyer-Struckmann-Preis 2025
Prof. em. Dr. Shulamit Volkov ausgezeichnet

Portrait der Preisträgerin Zoom

Prof. em. Dr. Shulamit Volkov wird mit dem diesjährigen Meyer-Struckmann-Preis ausgezeichnet

Seit den 1970er Jahren zählt Volkov zu den international einflussreichsten Stimmen der Antisemitismusforschung. Ihre Konzeption des Antisemitismus als »kultureller Code« gilt bis heute als theoretischer Meilenstein. In zahlreichen Monographien und Aufsätzen verbindet Volkov historische Tiefenschärfe mit analytischer Originalität. Besonders hervorzuheben ist nach Einschätzung der Jury Volkovs Fähigkeit, deutsche, jüdische und europäische Geschichte miteinander zu verweben und Antisemitismus im Kontext gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse, nationalistischer Ideologien und kultureller Identitätskämpfe zu analysieren. In der Begründung zur Preisverleihung heißt es: „Ihre jüngsten Arbeiten, etwa die Monografie Deutschland aus jüdischer Sicht. Eine Andere Geschichte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart (2022, Beck Verlag), zeigen eindrucksvoll, wie jüdische Perspektiven zur kritischen Neubewertung nationaler Geschichtsschreibungen beitragen können. Ihr Werk steht für eine unermüdliche, intellektuell brillante und zugleich gesellschaftlich hoch relevante Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart des Antisemitismus.“

Shulamit Volkov wurde 1942 in Tel Aviv geboren und studierte Geschichte und Philosophie in Jerusalem und Berkeley. Die emeritierte Professorin für Neuere Europäische Geschichte an der Universität Tel Aviv ist Mitglied der Israelischen Akademie der Wissenschaften. Sie leitete von 1985 bis 93 das Institut für Deutsche Geschichte, war Direktorin der Schule für Geschichte an der Universität Tel Aviv und Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin und am Historischen Kolleg in München, sowie Gastprofessorin an verschiedenen Universitäten in Europa und den USA. Sie veröffentlichte Bücher, Aufsätze und Essaybände zur Deutschen Sozialgeschichte, Deutsch-Jüdischen Geschichte und zum Antisemitismus sowie zu Aspekten der Aufklärung und zur Historiographie des Nationalsozialismus.

Die Meyer-Struckmann-Stiftung 

Die Meyer-Struckmann-Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung, insbesondere im Bereich der Kultur- und Geisteswissenschaften und verleiht jährlich die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung. Die Mittel stammen aus dem Nachlass des Stifters, Fritz Meyer-Struckmann, Bankier in Essen. Die Jury entscheidet in jedem Jahr neu über das Forschungsfeld, aus dem der Preisträger / die Preisträgerin zu bestimmen ist. 2023 verleiht die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zum 17. Mal die Auszeichnung. 

Bisherige Preisträger: 

2006: Prof. Dr. Hartmut Böhme, Berlin; 2007: Prof. Dr. Shmuel Feiner, Israel; 2008: Prof. Dr. Harald Weinrich, München; 2009, Prof. Dr. Herfried Münkler, Berlin, 2010: Prof. Dr. Horst Bredekamp, Berlin, 2011: Prof. Dr. Jan Dirk Müller, München, 2012: Prof. Dr. Ursula Wolf, Mannheim, 2013: Sir Ian Kershaw, Sheffield, 2014: Prof. Dr. Alain Schnapp, Paris, 2015: Prof. Dr. Winfried Schulz, Erlangen-Nürnberg; 2016: Prof. Dr. Florian Coulmas, Duisburg/ Essen, 2017: Prof. Dr. Norbert Finzsch und 2018 Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger; 2019: Prof. Dr. Michael Stolleis (Frankfurt/M.), 2020: Prof. Helen Margetts (Oxford), 2021: Prof. Dr. Manfred Krifka (Berlin), 2022: Prof. Dr. Richard Münch (Bamberg), 2023: Prof. Dr. Monica Juneja (Heidelberg); 2025: Prof. Dr. Wolfgang Ernst (Berlin)

Weitere Informationen:

meyer-struckmann-preis.hhu.de

Kategorie/n: Auszeichnungen, Schlagzeilen, Pressemeldungen