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News-Detail

European Postdoctoral Fellowships
Marie Skłodowska-Curie-Fellow forscht an der HHU zu optisch aktiven Materialien

Portraitfoto von Prof. Dr. Nasir Javed Zoom

Prof. Dr. Nasir Javed wird neuer Marie Skłodowska-Curie Postdoctoral Fellow aus der 2024er-Ausschreibungsrunde an der HHU. Er wird in der Chemie zur Möglichkeit optischer Thermometrie in organischen Leuchtdioden forschen. (Foto: privat)

Ab dem kommenden Jahr ist Prof. Javed, der am pakistanischen Ghulam Ishaq Khan Institute of Engineering Sciences and Technology (kurz GIKI) arbeitet, in die Chemie-Arbeitsgruppe für Anorganische Photoaktive Materialien um Jun.-Prof. Dr. Markus Suta an der HHU eingebunden. Javed ist Experte für die Entwicklung vor allem von organischen Materialien für Leuchtdioden (LED) oder photovoltaische Anwendungen. Insbesondere organische Halbleiter und sogenannte Carbon Dots stehen in seinem Fokus.

An der HHU wird sich Javed mit Emittern – also die lichterzeugenden Strukturen in einer LED – mit thermisch aktivierter verzögerter Fluoreszenz (sogenannte TADF-Emitter) beschäftigten. Sie stehen derzeit im Fokus für die nächste Generation organischer LEDs (kurz OLED), auch das durch die DFG geförderte Graduiertenkolleg 2482 „Modulation of Intersystem Crossing (ModISC)“ konzentriert sich darauf. Das Forschungsprojekt in Düsseldorf zielt aber darauf ab, ob diese Emitter auch als lumineszente Thermometer genutzt werden können –Materialien, deren temperaturabhängige Lumineszenz so kalibriert werden kann, dass damit Temperaturen optisch ausgelesen werden können. Gelänge hier eine technische Lösung, können so direkt Informationen über die lokale Temperatur in einer laufenen OLED gewonnen werden. Dies ist bislang nur sehr schwierig möglich. 

Prof. Suta: „Hier wird Prof. Javed von der Expertise meiner Gruppe im Forschungsfeld der Lumineszenzthermometrie profitieren. Zusätzlich wird er mit der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Luís Carlos an der Universität Aveiro, Portugal zusammenarbeiten.“

Prof. Dr. Heidrun Dorgeloh, Prorektorin für Universitätskultur und Internationales der HHU, betont die Bedeutung des European Postdoctoral Fellowship-Programms für die HHU: „Das Marie- Skłodowska-Curie-Programm hilft talentierten Postdocs, sich zu qualifizieren und internationale Forschungsnetzwerke aufzubauen. Die HHU-Forscherinnen und -Forscher profitieren wiederum davon, dass die Fellows ihre eigene Expertise mitbringen, wodurch neue Forschungsfragen angegangen werden können.“ 

Die HHU unterstützt dieses europäische Förderprogramm und die damit verbundene Vernetzungsidee nachhaltig. Mit den „Marie S.-Curie Masterclasses“ spricht das HHU-Forschungsmanagement interessierte Antragsstellerinnen und -steller bereits im Vorfeld der Bewerbung an. 

Zur Person

Nasir Javed, geboren 1984 im pakistanischen Gujranwala, studierte Physik in Lahore und Islamabad in Pakistan (Master 2013) sowie Materialforschung an der Rutgers State University of New Jersey in den USA (Master 2019). 2023 promovierte er im Rahmen eines Fulbright-Stipendiums ebenfalls an der Rutgers State University. Seit 2023 arbeitet er als Assistant Professor am GIKI im pakistanischen Topi.

Prof. Javed will ein tieferes Verständnis der Wechselwirkung zwischen Licht und fortschrittlichen funktionalen optischen Materialien gewinnen. Dazu untersucht er die optischen und photophysikalischen Eigenschaften solcher Materialien mit Schwerpunkt auf deren Anwendungen, zum Beispiel in Leuchtdioden. Seine Ergebnisse veröffentlichte er unter anderem in den Fachzeitschriften Nanoscale, Journal of Physical Chemistry und Energy Advances. 

Marie Skłodowska-Curie-Programm

Die im Rahmen des Marie Skłodowska-Curie-Programms vergebenen „European Postdoctoral Fellowships“ sind eine Förderlinie im EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“. Die 2024 mit insgesamt 354,6 Millionen Euro ausgestattete Programmlinie richtet sich an promovierte Nachwuchsforscherinnen und -forschern aus aller Welt und ermöglicht ihnen einen bis zu zweijährigen Forschungsaufenthalt im europäischen Ausland, während dessen sie sich gleichzeitig fortbilden und ihre Kompetenzen erweitern können.

Das Bewerbungsverfahren ist sehr kompetitiv. Von den EU-weit im Herbst 2024 eingereichten 9.323 Anträgen wurden nur knapp 16,6 Prozent bewilligt. Ein Antrag wird gemeinsam vom Fellow und der gastgebenden Hochschule gestellt.

Die 24-monatigen Fellowships sind jeweils mit rund 190.000 Euro ausgestattet. Enthalten ist die Finanzierung der Personalstelle und ein Betrag für Forschungsausgaben, für Mobilität und wissenschaftliche Weiterbildungsangebote.

Postdoktorandinnen und -doktoranden, die als Fellow nach Düsseldorf kommen möchten, können an der jährlich stattfindenden Marie S. Curie-Masterclass teilnehmen, die von der Abteilung Forschungsmanagement und Transfer durchgeführt wird. Weitere Informationen dazu finden sich hier

Weitere Informationen: Seiten der Europäischen Kommission   

Autor/in: Arne Claussen
Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen, Chemie Aktuelles, AC Suta, Math.-Nat.-Fak.-Aktuell, Forschung Personalia