Zum Inhalt springen Zur Suche springen

News-Detail

DGP vergibt Förderpreis der Wissenschaft
Auszeichnung für Düsseldorfer Palliativmedizin

Portraitfoto Prof. Dr. Martin Neukirchen Zoom

Prof. Dr. Martin Neukirchen, Leiter des Düsseldorfer IZP, freut sich über die Auszeichnung.

Pflegekräfte stehen durch ihre tägliche Arbeit in engem Kontakt mit Patientinnen und Patienten – und bringen dadurch eine wertvolle Perspektive in die Versorgung ein. Um diese Expertise gezielt auch bei der Identifizierung von Intensivpatientinnen und -patienten mit Palliativbedarf einzubeziehen, hat die Forschungsgruppe um Prof. Schallenburger und Prof. Neukirchen in Zusammenarbeit mit Intensivpflegekräften sogenannte Trigger identifiziert. Diese sollen den Intensivpflegekräften zur Identifikation von Patientinnen und Patienten mit Palliativ-Bedarf dienen.

Für die Entwicklung der Trigger arbeitete das Forschungsteam mit Fokusgruppen aus Intensivpflegekräften verschiedener Fachrichtungen (Chirurgie, Neurochirurgie, Innere Medizin) zusammen. Die Pflegekräfte beschrieben Situationen aus ihrem Arbeitsalltag, die u. a. die Schwere der Erkrankung, den Therapieverlauf, die Kommunikation im Behandlungsteam sowie zwischen Team, Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen betrafen. Auch charakteristische Patienten- und Angehörigenmerkmale flossen in die Diskussionen ein. Aus diesen Beschreibungen wurden schließlich die Trigger abgeleitet. Anschließend wurde die Akzeptanz der festgelegten Trigger durch die Pflegekräften in Form eines Fragebogens abgefragt.

Der Fragebogen hatte in der Studie eine Rücklaufquote von 76,7% (23/30), wobei 30 Trigger mit einer Übereinstimmung von mehr als 50% durch die Pflegekräfte akzeptiert wurden. Dabei zeigte sich, dass Pflegekräfte verschiedene Faktoren als bedeutsam ansehen – insbesondere die interprofessionelle Zusammenarbeit und die Einschätzung der Prognose. Der entwickelte Fragebogen kann künftig sowohl als Grundlage für weitere Studien als auch für die Entwicklung gemeinsamer, interprofessioneller Trigger genutzt werden.

Für diese Arbeit wurde das Forschungsteam nun mit dem 1. Preis des Anerkennungs- und Förderpreises für Wissenschaft in der Palliativversorgung der DGP ausgezeichnet. Die DGP würdigte die Studie insbesondere für ihre methodische Exzellenz, ihre hohe inhaltliche Relevanz und das Potenzial, die Versorgung von Intensivpatientinnen und -patienten sowie zukünftige Forschungsarbeiten entscheidend zu bereichern.

Die Studie entstand am Düsseldorfer IZP. Neben Prof. Neukirchen und Prof. Schallenburger waren aus der HHU und dem UKD folgende Forschende beteiligt: Dr. Jacqueline Schwartz (stellv. Leiterin IZP), Prof. Dr. Dr. Dr. Andrea Icks (Prorektorin für Forschung und Transfer der HHU), Dr. Stefan Meier (Klinik für Anästhesiologie), Dr. Mendez-Delgado (Klinik für Anästhesiologie), Dr. Theresa Tenge (Klinik für Anästhesiologie).

Weiterhin beteiligt waren Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten (Universität Duisburg-Essen) und Dr. Yann-Nikolas Batzler (Universitätsklinikum des Saarlandes, ehemals IZP).

Autor/in: Anne Wansing
Kategorie/n: Medizin, Medizinische Fakultät