Prof. Dr. Christoph Nonn hat seit 2002 den Lehrstuhl für Neueste Geschichte am Institut für Geschichtswissenschaften inne. Dass historische Forschung oft viel mehr mit unserer Gegenwart zu tun hat, als wir denken, zeigt Prof. Dr. Christoph Nonn mit seinem erst vor wenigen Monaten erschienen Buch „Köln in der Weimarer Republik 1918-1933“. In dem Werk, das Teil der Reihe „Geschichte der Stadt Köln“ ist, widerspricht er nicht nur dem Mythos, die Weimarer Republik sei ein von Anfang an hoffnungsloses demokratisches Experiment gewesen. Er weist auch auf Parallelen zu unserer heutigen Gesellschaft hin.
Nach dem Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Anglistik, das er mit der Promotion abschloss, habilitierte Christoph Nonn sich im Jahr 2000 in Neuerer und Neuester Geschichte. Anschließend arbeitete er als Projektleiter des Zwangsarbeiterfonds der Jewish Claims Conference, wo er für die Organisation und Koordination der Auswertung von Wiedergutmachungsakten verantwortlich war. Von 2001 bis 2002 war er Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Seit 2002 lehrt er an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. In seiner Forschung hat Christoph Nonn sich vor allem mit der Geschichte des deutschen Kaiserreichs beschäftigt. Darüber hinaus ist er ein anerkannter Experte für die historische Entwicklung Nordrhein-Westfalens und die Geschichte des Antisemitismus. Viel Beachtung fanden seine Publikationen „Theodor Schieder: Ein bürgerlicher Historiker im 20. Jahrhundert“, die im eigenen Fach eine Kontroverse auslöste, sowie seine 2015 veröffentlichte Bismarck-Biografie. Auch hier stößt der Düsseldorfer Historiker festgefügte Geschichtsbilder um und lehrt uns, dass es sich lohnt, die Vergangenheit aus neuen Blickwinkeln und überraschenden Perspektiven zu betrachten und daraus auch etwas für unsere heutige Gegenwart zu lernen.