Besser sehen, sicherer handeln – Mit dem Einzug von zehn hochmodernen Ultraschallgeräten in das Trainingszentrum für ärztliche Kernkompetenzen in der P.A.L.M.E. erschließt die Medizinische Fakultät der HHU neue Potenziale für die praktische Ausbildung angehender Ärzt:innen auf technisch höchstem Niveau. Die High-End-Geräte von Siemens Healthineers werden ab dem Wintersemester 2025/26 im Lehrbetrieb eingesetzt. Sie ermöglichen realitätsnahe Übungsszenarien, wie sie Medizinstudierende später im klinischen Alltag erwarten.
Passend zum Umzug des Trainingszentrums in die P.A.L.M.E. präsentiert sich auch die Ausstattung auf dem neusten Stand. „Wenn wir eine moderne, praxisnahe Ausbildung ermöglichen wollen, brauchen wir auch die entsprechende technische Grundlage“, erklärt Dr. Christian Weigel, ärztlicher Leiter der Sonografiekurse. Dr. Carsten Döing, Leiter des Trainingszentrums, ergänzt: „Die Geräte, mit denen wir nun arbeiten, liefern eine hochauflösende Bildgebung, die die Ausbildung deutlich verbessert.“ Diese Verbesserung wirke sich langfristig auf die Patient:innensicherheit aus.
Die Ultraschalllehre vermittelt technische Fähigkeiten und vertieft klinische Grundlagen, etwa durch ein besseres Verständnis anatomischer Strukturen oder pathologischer Veränderungen. Da pathologische Befunde beim gegenseitigen Üben selten sind, werden klinische Bilder und Videos mit typischen Veränderungen mit Fallvignetten in den Kurs integriert. „Ultraschalldiagnostik ist der verlängerte Arm in der körperlichen Untersuchung“, so Dr. Weigel. Die Ausbildung setzt damit bewusst auf fallbasiertes Lernen und fördert gezielt den Erwerb diagnostischer Kompetenzen, die im klinischen Alltag essenziell sind. Dank der neuen Infrastruktur können der Wahlfachkurs „Abdomensonografie (Grundkurs)“ und der Aufbaukurs „Farbcodierte Duplexsonografie (FKDS)“ weiterhin ohne Einschränkungen bei der Kursplatzkapazität für mehr als 400 Studierende pro Jahr angeboten werden.
Ein besonderes Merkmal der Düsseldorfer Ultraschallausbildung ist das etablierte Peer-Teaching-Konzept. Studierende bringen sich unter Supervision gegenseitig die Untersuchungstechniken bei – ein innovatives Lehrmodell, das maßgeblich vom Engagement der Studierenden selbst lebt und bundesweit Beachtung findet. Zusätzlich stehen die Geräte auch zum freien Üben im Trainingszentrum zur Verfügung, ein Angebot, das von Studierenden intensiv genutzt wird. Ein verpflichtender „Sonogeräte-Führerschein“ soll ab dem kommenden Semester den verantwortungsvollen Umgang mit der neuen Technik sicherstellen. Ein kurzer E-Learning-Kurs vermittelt technische Grundlagen und Gerätepflege.
Seit zehn Semestern wird die von der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie weiterentwickelte und unter der ärztlichen Leitung von Dr. Christian Weigel und Dr. Michael Kallenbach durchgeführte Ultraschalllehre im Trainingszentrum des Studiendekanats angeboten. Die neuen Geräte wurden von der Medizintechnik begleitet, beschafft und mit Qualitätsverbesserungsmitteln finanziert.
Unter Einbindung der neuen Sonografiegeräte können das bestehende Lehrkonzept erweitert und perspektivisch neue innovative Formate entwickelt werden – beispielsweise Schockraumszenarien oder Echokardiografie. Auch telemedizinische Anwendungen sind durch die WLAN-fähige Ausstattung für neue Lehr-Lern-Szenarien denkbar. „Es ist ein zukunftsweisendes Projekt zur Verbesserung der praxisnahen Ausbildung für den Standort Düsseldorf“, freut sich Dr. Döing. Für die Studierenden bedeutet dies: In der P.A.L.M.E. entsteht eine moderne Lernumgebung, die früh an die klinische Realität heranführt, Handlungssicherheit vermittelt und nachhaltig auf die Praxis vorbereitet.
Fotos: Studiendekanat Medizin / Kerstin Rosenkranz