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Gezeichneter Kopf mit Gehirn vor dem Hintergrund einer Platine. Bild blau gehalten.

Unterstützung politischer Entscheidungen durch Künstliche Intelligenz (UPEKI)

Entwicklung, Wirkungsanalyse und Evaluation von KI-Instrumenten für die Entscheidungsfindung in Gruppen von Bürger*innen

Das Projekt ist einer von vier Use Cases der am HeiCAD angesiedelten Manchot-Forschungsgruppe „Entscheidungsfindung mit Hilfe von Methoden der Künstlichen Intelligenz“ (II). In zwei Forschungsphasen von jeweils drei Jahren geht es bei UPEKI um die Unterstützung politischer Entscheidungen durch Künstliche Intelligenz. Dafür wurden in der ersten Forschungsphase (2019–2021) individuelle Entscheidungen zu politischen Streitfragen untersucht. In der zweiten Forschungsphase (2022–2024) werden politische Entscheidungsprozesse in Gruppen von Bürger*innen analysiert.

Phase 1: Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die individuelle Meinungsbildung

Bislang wurde nur in wenigen empirischen Studien untersucht, ob KI-Instrumente die politische Meinungsbildung und Entscheidungsfindung von Bürger*innen beeinflussen. Um diese Forschungslücke zu schließen, wurde die Online-Diskussionsplattform Discuss! entwickelt und der Einfluss von KI auf die Meinungsbildung von Bürger*innen in Feldexperimenten untersucht. Es zeigt sich: KI kann aus einer Vielzahl von Argumenten in Online-Diskussionen diejenigen Inhalte auswählen und anzeigen, denen die Bürger*innen tendenziell eher zustimmen. Die Verarbeitung dieser Argumente führt zumindest teilweise zu einer Verstärkung der Voreinstellungen.

Phase 2: Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Meinungsbildung von Gruppen in Online-Diskussionen

In der Forstsetzung von UPEKI wird die Leitfrage verfolgt: Welchen Einfluss haben KI-Instrumente auf die gemeinsame Entscheidungsfindung von Bürger*innen in Online-Diskussionen zu politischen Streitfragen? Der Fokus liegt auf einer bestimmten Form von Online-Diskussionen, und zwar Online-Beteiligungsverfahren. In solchen Verfahren tauschen sich Gruppen von Bürger*innen über ein politisches Thema aus. Die Verfahren werden von politischer oder öffentlicher Seite organisiert. Ziel der Verfahren ist es meistens, politische Entscheidungsträger bei ihren Entscheidungen zu unterstützen.

Zunächst wird durch eine Befragung unter an Online-Beteiligungsverfahren interessierten Bürger*innen untersucht, welche Kommunikationsprobleme in solchen Verfahren wahrgenommen und wie KI-Instrumente zur Lösung dieser Kommunikationsprobleme bewertet werden, etwa asymmetrische Beteiligung oder Unhöflichkeit. Auf Basis dieser Erkenntnisse werden die wichtigsten Kommunikationsprobleme ausgewählt und KI-Instrumente für deren Lösung entwickelt. Die KI-Instrumente werden dann in Feldexperimenten eingesetzt, in denen Bürger*innen politische Probleme debattieren. Durch den Vergleich verschiedener Gruppen können dabei systematisch die Chancen und Risiken des Einsatzes von KI-Instrumenten in Online-Diskussionen ermittelt werden. Am Ende sollen vor allem drei Fragen schlüssig beantwortet werden:

  1. Können durch den Einsatz der KI-Instrumente die Probleme von Online-Diskussionen verringert werden?
  2. Steigt die Zufriedenheit der Bürger:innen mit Prozess und Ergebnis der Diskussionen?
  3. Kann die Qualität von Prozess und Ergebnis der Diskussionen nachweislich verbessert werden?

Mitarbeitende des Forschungsprojektes sind:

  • Informatik
    • Leitung:  Stefan Harmeling
    • Mitarbeitende: Maike Behrendt und Stefan Wagner
    • Beteiligte Wissenschaftler: Markus Brenneis, Stefan Conrad und Martin Mauve
       
  • Politikwissenschaft
    • Leitung: Stefan Marschall
    • Mitarbeiterin: Marike Bormann
    • Beteiligte Wissenschaftler: Ulrich Rosar
       
  • Kommunikationswissenschaft
    • Leitung: Gerhard Vowe und Marc Ziegele
    • Mitarbeiterin: Carina Weinmann
    • Beteiligte Wissenschaftler: Dennis Frieß, Ole Kelm und Frank Marcinkowski

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie hier.

Manchot-Stiftung

Die Manchot-Stiftung ist in Düsseldorf ansässig und fördert insbesondere in den Bereichen Lebenswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Chemie.


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