Auf einen kurzen Kaffee mit ...
Prof. Dr. Markus Schrenk, Professor für Metaphysik und Sprachphilosophie am Institut für Philosophie und Initiator von ‚denXte'
Markus Schrenk studierte Philosophie, Logik und Physik (Magister) in Bonn. Mit einem Stipendium wechselte er an die Universität Oxford, wo er in Philosophie promovierte. Dort war er auch mehrere Jahre als Dozent tätig. Nach weiteren Stationen im In- und Ausland (Nottingham, Luxemburg, Köln) nahm er 2014 den Ruf an der Heinrich-Heine-Universität an. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte liegen in der Metaphysik, speziell in der Metaphysik der (Natur-) Wissenschaften (Naturgesetze, Dispositionen, Kausalität, Modalität) sowie in der Wissenschafts- und Sprachphilosophie. Sein Familienstand und Wohnort bleiben geheim.
Kaffee: morgens schwarz, nachmittags auch mal mit (veganer) Milch; nie Zucker.
In der Forschung mit PropArt. Das ist Kunst, die nicht primär gesehen oder gehört, sondern wesentlich durch unseren Propriozeptions- und Interozeptionssinn wahrgenommen wird. Ich beschäftige mich auch mit Naturgesetzen und Induktiver Metaphysik.
Das Überraschende ist, dass nicht nur moralische Dilemmata (wie zum Beispiel das berühmte Trolley-Problem) von unseren Gästen, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, gerne angenommen werden, sondern auch abstraktere Themen, die nicht oder zumindest nicht auf den ersten Blick in die eigenen Lebenswelt eingebunden sind. So waren auch Abende, in denen es um den Wissens- oder Kausalitätsbegriff ging, stark nachgefragt. Eben weil wir Philosophie in Form von Gedankenexperimenten darbieten, sind auch solche Themen sehr zugänglich.
Die Philosophie ist insofern eine Wissenschaft wie jede andere, als dass Philosoph*innen ihre je spezifischen Fachgebiete haben und auch in erster Linie zu diesen kompetent Stellung nehmen können. Ethik ist nicht mein Fachgebiet. Und ohnehin können das selbst Ethiker*innen nicht (allein) aus ihrer fachlichen Expertise heraus beantworten: Welche ethischen Fragen aktuell die wichtigsten sind, das muss gesellschaftlich verhandelt werden. Als Privatperson würde ich aber nennen: Triage, Rechte von Geflüchteten, territoriale Rechte, Menschenrechte, Krieg und humanitäre Interventionen, Privatheit im digitalen Raum, Vorhersage und Ethik im Bereich der künstlichen Intelligenz, etc. Viele Themen mehr, die Philosoph*innen für wichtig halten, finden sich übrigens auf philpublica.de.
Ansonsten sind philosophische Fragen nie dringend aber immer aktuell: Sie wollen mit Muße und Zeit genau und bedacht beantwortet werden.
Ich bin Kompatibilist, d.h. ich halte einen Freiheitsbegriff für möglich, der es uns erlaubt, von uns selbst zu sagen, dass manche unserer Entscheidungen frei sind. Und — daher der Name „Kompatibilismus“ — das ist verträglich, d.h. kompatibel damit, dass wir in einer Welt leben, in der auch wir und alle unsere Entscheidungen und Handlungen den (deterministischen und indeterministischen) Naturgesetzen gehorchen. Einen absoluten freien Willen, der oft mit dieser Frage gemeint ist, halte ich für ausgeschlossen.
In der schwierigen PostDoc-Phase, in der leider niemand sicher sein kann, ob er oder sie jemals eine Festanstellung bekommt, wusste ich: wenn es nichts wird mit der Philosophie als Beruf, dann mache ich etwas ganz anderes. Und zwar etwas Nicht-Intellektuelles, Praktisches. Diese Gewissheit war sehr befreiend.
Der Feueralarm, der durch eine durchgebrannte Sicherung in einer meiner Bürolampen für den ganzen Gebäudekomplex ausgelöst wurde. Alle mussten raus vor die Tür und das in der Zeit, in der ohnehin Feuerwachen patrouillierten und alle sehr alarmiert waren.
Alle Arten von Musik und Kunst, aber natürlich nichts Beliebiges.
Aber wir haben doch auch eine kleine Wohnung in Köln…
Es gibt drei Bücher, die für mich in meiner Kindheit prägend waren und die mir damals neue Welten eröffnet haben: Heisenbergs „Der Teil und das Ganze”, Weischedels „Philosophische Hintertreppe” und Gombrichs „Story of Art”. Aber ob sie das bei jemandem tun, ist natürlich stark abhängig von der je eigenen Biographie und auch davon, wann man diese Bücher liest. (Vieles, was Heisenberg und Weischedel darin schreiben, käme mir heute sicher auch schräg vor.)
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Die Wissenschaftskommunikation der Philiosophischen Fakultät
Autorin: Andrea Rosicki