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Leuchtschrift: Meet me for Coffee auf lila Hintergrund

Auf einen kurzen Kaffee mit ...

Dr. Kristina Rubarth (Geschäftsführende Koordination) und Dr. Gina Möller (Geschäftsführende Koordination in Vertretung) von der Graduiertenakademie philGRAD

Dr. Kristina Rubarth hat im April 2024 die Geschäftsführende Koordination der Graduiertenakademie philGRAD an der Fakultät übernommen. Zuvor war sie bereits zwei Jahre als Postdoc-Koordinatorin im JUNO an der HHU tätig. Sie hat Geographie und Soziologie studiert und ihre Promotion im Fach Geographiedidaktik an der Uni Köln abgeschlossen. Dieses Fach gibt es zwar nicht an der Philosophischen Fakultät, aber mit ihrem gesellschafts- und bildungswissenschaftlichen Hintergrund passt sie sehr gut in das Profil der Fakultät. Aktuell befindet sie sich gerade im Mutterschutz mit anschließender Elternzeit für ihr zweites Kind. Den Wiedereinstieg in Teilzeit plant sie für Herbst, so dass sie dann gemeinsam mit ihrer Vertretung Dr. Gina Möller im Team die philGRAD leitet.

Kristina Rubarth lebt mit ihrer Familie im Düsseldorfer Süden. Morgens trinkt sie eine große Tasse Filterkaffee mit pflanzlicher Milch, nachmittags je nach Gelegenheit noch einen Cappuccino.

Dr. Gina Möller ist seit ihrer Promotionszeit der HHU verbunden, denn für ein Stipendium am Graduiertenkolleg „Materialität und Produktion“  ist sie 2012 von Bonn nach Düsseldorf gewechselt. In Bonn hat sie Kunstgeschichte im Hauptfach studiert (mit den Nebenfächern Neuere Englische Literatur und Italienische Philologie) und war nach Abschluss der Promotion für acht Jahre als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte tätig. Sie ist ein „Kind“ der Fakultät und freut sich sehr, gemeinsam mit Kristina Rubarth philGRAD zu leiten.

Für Gina Möller gehört definitiv ein Cappuccino zum Start in den Tag und zu ihrem allmorgendlichen Ritual mit Blick in den Garten, das sie seit ihrer Zeit in Rom zelebriert.

Kristina Rubarth: philGRAD unterstützt die Promovierenden der Fakultät in allen Phasen und bei allen Belangen rund um ihre Promotion und hat sich vor allem drei wesentlichen Zielen verschrieben:  Erstens der Erweiterung und Vertiefung von Schlüsselkompetenzen im Rahmen der wissenschaftlichen Weiterbildung der Promovierenden. Hierfür sind vor allem unser Workshopangebot zum wissenschaftlichen Schreiben, Präsentieren und Publizieren, der Guten Wissenschaftlichen Praxis sowie den empirischen Methoden relevant. Daneben unterstützt philGRAD zweitens bei der Auseinandersetzung mit dem eigenen beruflichen Karriereweg während und nach der Promotion. Hierfür bieten wir auch eine Reihe verschiedener Workshops an, in denen gezielt die eigene Karriereentwicklung in den Blick genommen wird. Darüber hinaus können unsere Beratungs- und Coachingangebote, z.B. zur Karriereberatung individuell in Anspruch genommen werden. Und schließlich ist es uns eine Herzensangelegenheit die Promovierenden während der Phase ihrer Promotion zu vernetzen. Dafür planen wir bereits neue Veranstaltungsformate.

Kristina Rubarth: Ja, wie bereits angesprochen, wollen wir gerne durch neue Veranstaltungsformate die Promovierenden wieder mehr untereinander vernetzen. Hierfür stecken wir gerade in den Vorbereitungen für ein paar tolle neue Formate, die wir ab Herbst 2024 sowie im nächsten Jahr planen. Um keine Neuankündigungen zu verpassen, lohnt sich immer ein Blick auf unsere Webseite sowie das Abo unseres Newsletters.

Gina Möller: Uns ist aber auch wichtig, dass wir noch einmal stärker sichtbar machen, wie die Workshops die Promovierenden in den unterschiedlichen Phasen der Promotion unterstützen können. Traditionell liegt ein Hauptfokus auf Themen rund um den Recherche- und Schreibprozess, aber das deckt natürlich nur einen Teil dessen ab, was für diese Qualifizierungsphase wichtig ist. Darum werden wir sukzessive das Angebot in Richtung Berufsorientierung und Karriereberatung erweitern, damit wir unsere Promovierenden in den Arbeitsmarkt hinein begleiten können. Dazu entwickeln wir gerade Ideen und Formate, die gerade auch den Vernetzungsgedanken, den Kristina bereits angesprochen hat, noch stärker in den Fokus rücken wird - und zwar bewusst auch über die Grenzen des Wissenschaftsbetriebs hinaus. Denn uns ist allen völlig klar, dass nur ein kleiner Teil der Promovierenden in der Wissenschaft bleibt und dem wollen wir noch stärker Rechnung tragen und gerade auch potentielle Arbeitgeber in der freien Wirtschaft auf unser Potential als Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen aufmerksam machen.

Kristina Rubarth: Grundsätzlich können sich die Doktorand*innen mit allen Anliegen rund um Ihre Promotion an uns wenden. In der Regel betrifft dies Themen wie Finanzierung und Fördermöglichkeiten der Promotion, Anfang, Fortschritte und Abschluss der Promotion, das Verhältnis zu den Betreuenden, Krisen und Motivationslöcher, um nur ein paar zu nennen.

Gina Möller: Auch wenn die Promotion viel Zeit alleine vor dem Laptop oder in Archiven etc. bedeutet, so ist es uns besonders wichtig, dass die Promovierenden unserer Fakultät bei philGRAD einen kleinen Heimathafen haben. Ich habe ja selbst in einem Graduiertenkolleg promoviert und kann nur sagen, dass dieses Gefühl, nicht alleine zu sein, einen entscheidenden Unterschied gemacht hat. Wir sind also gern Ansprech- oder Sparringspartnerin, unterstützen im Schreibprozess oder haben ein offenes Ohr für kleine und große Sorgen, die natürlich vertraulich behandelt werden.

Kristina Rubarth: Hier fallen mir vor allem die folgenden drei ein: die Innovationsfähigkeit der Fragestellung und des eigenen Vorhabens, die wissenschaftliche Integrität der eigenen Arbeit sowie die Anschlussfähigkeit im Fachbereich.

Gina Möller: Da gibt es sicher fachspezifische Unterschiede und das kann natürlich auch mit dem gewählten Thema zusammenhängen. Grundsätzlich ist es immer sinnvoll, sich in der wissenschaftlichen Community zu vernetzen und das gelingt am besten auf Tagungen und Konferenzen im In- und Ausland, die übrigens auch finanziell gefördert werden. Bei uns an der Uni gibt es da beispielsweise die HeRA Travelgrants, die sowohl Tagungsteilnahmen, als auch Forschungsaufenthalte finanzieren. Gerade die Promovierenden der Philosophischen Fakultät nutzen diesen Fördertopf noch viel zu wenig.

Kristina Rubarth: Um diese gute Beziehung möglichst von Anfang an zu fördern, raten wir dazu, frühzeitig z.B. auch im Rahmen der Betreuungsvereinbarung, festzulegen, wie häufig Gespräche zwischen Betreuenden und Doktorand*in stattfinden und in welchem Rahmen und welcher Häufigkeit ein Austausch über Arbeitsfortschritte stattfindet. Im Kontakt zu sein, halte ich für ganz wesentlich. Das wird in manchen Phasen der Arbeit mehr und in anderen weniger erforderlich sein, aber ein bestimmtes Intervall sollte angestrebt werden. Dabei helfen auch die jährlichen Fortschrittsberichte, die im Promotionsbüro einzureichen sind, mit dessen Hilfe wir die Doktorand*innen dazu anhalten wollen, mindestens einmal jährlich im Gespräch mit beiden Betreuungspersonen zu sein. Dabei muss nicht immer ein „Fortschritt“ dokumentiert werden, aber zumindest der aktuelle Status Quo der Arbeit.

Kristina Rubarth: Das Gespräch mit den Betreuenden suchen. Oder aber auch, insbesondere, wenn man kurz vor Abschluss der Dissertation steht: nochmal alle Kräfte sammeln, durchziehen und sich auf das Gehen des eigenen Wegs konzentrieren. Ein Betreuerwechsel ist auch immer eine Option, auch wenn es zeitintensiv ist. Dazu rate ich allerdings nur in frühen und mittleren Phasen der Promotion.

Gina Möller: Dieses Gespräch können wir tatsächlich auch im Rahmen einer Coachingstunde konkret vorbereiten, denn es ist so wichtig, ressourcevoll und mit einem klaren Ziel in dieses Gespräch zu gehen, um lösungsorientiert alle wichtigen Themen zu klären. Ich erlebe in meinen Coachings immer wieder, wie die anfängliche Unsicherheit einer großen Erleichterung weicht, die durch ein paar kleine, aber sehr effektive Impulse einen großen Effekt hat.

Kristina Rubarth: Über mehrere Jahre einen langen Atem behalten und sich durch Rückschläge oder Umwege, die man zwangsläufig nimmt, nicht entmutigen zu lassen.

Gina Möller: Dem stimme ich absolut zu und möchte gern ergänzen, dass eine gute Balance zwischen Forschung und Privatleben - wobei beides ja oftmals so eng miteinander verwoben ist - ein wichtiger Schlüssel ist, um das Projekt abzuschließen. Auch mal alle fünfe grade sein lassen zu können, bringt oftmals frischen Wind in die eigene Gedankenwelt.

Kristina Rubarth: Ich kann aus meiner Erfahrung vor allem zwei wesentliche Tipps geben. 1. Unterstützung suchen. Das kann ganz verschieden aussehen und je nach Phase in der Dissertation auch unterschiedliche Bedürfnisse erfüllen: Zum Beispiel eine Schreibgruppe mit Peers gründen, eine*n Mentor*in finden, gute Freunde und Familie beim Korrektur lesen um Hilfe fragen, die vielfältigen Beratungsangebote, die es an der Uni gibt, in Anspruch nehmen usw. Niemand schafft so ein großes Projekt wie eine Dissertation ganz alleine. Und man muss es auch nicht alleine schaffen. 2. Kontinuität. Selbst wenn bei allen Verpflichtungen im Alltag häufig nicht so viel Zeit für die Dissertation bleibt, wie man gerne hätte, hilft es aus meiner Sicht sehr, ihr immer, auch in stressigen Phasen, täglich wenigstens kleine Zeitfenster einzuräumen. Sei es jeden Tag für eine bestimmte Zeit (und dafür reichen schon 60-90 Minuten) konzentriert zu schreiben oder zu lesen oder sich einen bestimmten Abschnitt der Analyse oder Auswertung vorzunehmen. Auch wenn sich die einzelnen Arbeitsschritte immer mal wieder verändern (mal eher Lesen, Schreiben, Auswerten, Präsentationen vorbereiten etc.): Durch das kontinuierliche Dranbleiben entsteht über die Zeit doch wieder einiges Neues - und das eigene Vorankommen motiviert wieder zusätzlich. Auch kleine Schritte führen langfristig zum Ziel!

Gina Möller: Für mich war die Freude an meinem Thema ein großer Fixstern, der mich auch in wirklich schwierigen Momenten nicht hat aufgeben lassen. Darum ist auch der Austausch und das Ausbrechen aus dem stillen Kämmerlein so wahnsinnig wichtig. Das Umfeld ist also ganz entscheidend. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Sie unterstützen und ermutigen, ohne dass sie im Detail verstehen müssen, was Sie machen, aber ein offenes Ohr ist Gold wert.


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Autorin: Andrea Rosicki

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