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Leuchtschrift: Meet me for Coffee auf lila Hintergrund

Auf einen kurzen Kaffee mit ...

Seniorprofessor Dr. Gerhard Vowe vom Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung Kommunikations- und Medienwissenschaft

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Vowe studierte Politikwissenschaft, Informationswissenschaft und Publizistikwissenschaft. Er promovierte im Fach Informationswissenschaft und habilitierte sich im Fach Politikwissenschaft. Von 2004 bis 2019 war als Professor und ist bis 2023 als Seniorprofessor für Kommunikationswissenschaften am Institut für Sozialwissenschaften der HHU tätig. Sein Forschungsschwerpunkt ist die politische Kommunikation in der Online-Welt; zu diesem Thema war von 2011 bis 2018 Sprecher einer DFG-Forschungsgruppe. Er ist verheiratet und hat vier Kinder sowie zwei Enkelkinder

Kaffee trinkt er gerne als „Kaffee komplett“ – so, wie man ihn in der ehemaligen DDR bestellte, also mit „allem“.

 

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Ich bin zufrieden damit, wie ich die Zeit an der HHU nutzen konnte. Andererseits bin ich unzufrieden, weil ich einiges noch nicht zu einem guten Ende führen konnte. Aber bei mir als Niederrheiner ist das lachende Auge größer als das weinende Auge.

Ich habe insbesondere drei Veränderungen feststellen können:

  • Die Studierenden sind weltläufiger geworden. Sie sprechen alle sehr gut Englisch und kommen in Europa und in der Welt viel mehr herum als frühere Generationen.
  • Studierende sind sensibler geworden. Ich musste zunehmend mit Scherzen vorsichtiger sein als früher.
  • Studierende sind strategischer geworden. Sie wägen genau ab, welcher Einsatz sich für welchen Ertrag lohnt.

Ich bin immer wieder überrascht worden, wie schnell sich Kommunikationsgewohnheiten nicht nur von Generation zu Generation, sondern sogar von Jahrgang zu Jahrgang verändern und sich auf diese Weise der mediale Wandel sichtlich, erlebbar weiter beschleunigt.

Das waren die (wenigen) Momente, wo ich merkte: Hier springt ein Funke über, hier konnte ich jemanden für Forschung begeistern. Mir fallen da ausgerechnet Beispiele aus mündlichen Prüfungen ein, wo ich am Ende nicht nur gratulierte, sondern den Kandidaten oder die Kandidatin bat, das Gespräch in der Sprechstunde weiterzuführen, um zu schauen, ob er oder sie sich für Forschungsaufgaben gewinnen lässt.

Eindrucksvoll waren die durch Ulrich von Alemann eingeführten Examensfeiern im großen Stil. Da hat die PhilFak sich aufgebrezelt! Das war und ist mit den Preisen und der Übergabe der Urkunden herzerwärmend.

Die Einheit von Forschung und Lehre muss die Uni weiter prägen. Sinnvoll wäre es, wenn sich die Uni dabei stärker verwissenschaftlicht, also wissenschaftliche Erkenntnisse auf sich selbst anwendet und Befunde stärker berücksichtigt, etwa Befunde der Organisationswissenschaft, der Evaluationsforschung, der Erziehungswissenschaft oder der Wissenschaftsforschung.

Da gibt es noch einiges, was ich zu einem vorläufigen Ende führen will. Vor allem hoffe ich, aus dem alltäglichen Klein-Klein herauszukommen und den Überblick gewinnen zu können, und zwar in Gestalt einer theoretischen Fundierung der Kommunikationswissenschaft unter dem Label: „Kooperative Kommunikation in einer digitalisierten Welt“.

Ich war und bin für vieles zu begeistern. Ich hätte mir auch ein Leben als Journalist oder als Arzt vorstellen können. Aber nichts geht über den Beruf des Universitätsprofessors in Deutschland. Dabei wären andere Disziplinen durchaus möglich gewesen, etwa Wirtschaftswissenschaften, Psychologie oder Medizin.

Da, wo die Leber der HHU zuckt, bei Scotti’s – April bis September im Angesicht des Stoffeler Kapellchens, Oktober bis März im Kaminzimmer – und immer in Gesellschaft.

Das Buch der Bücher, die Bibel, Altes und Neues Testament, das Fundament unserer Kultur. Alle Mythen, alle großen Erzählungen haben da ihren Ursprung.


  • Weitere spanndende Interviews aus der Reihe "Auf einen kurzen Kaffee mit..." finden Sie hier.

Autorin: Andrea Rosicki

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