Zum Inhalt springen Zur Suche springen
Leuchtschrift: Meet me for Coffee auf lila Hintergrund

Auf einen kurzen Kaffee mit ...

Dr. Franziska Koch, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studiengang B.A. Transkulturalität

Hallo, mein Name ist Franziska Koch und ich arbeite seit dem 1. April 2023 – kein Scherz! – als akademische Oberrätin auf Zeit am Institut für Kunstgeschichte der HHU. Hier unterstützte ich mit sieben Semesterwochenstunden die Lehre im BA-Studiengang „Transkulturalität – Medien, Sprachen, Texte in einer globalisierten Welt“, der gerne als „TKU“ abgekürzt wird. Diese Möglichkeit habe ich Prof. Dr. Eva-Maria Troelenberg und ihrer Professur für Transkulturelle Studien zu verdanken, durch die der noch relativ junge Querschnittstudiengang koordiniert wird. Da sie einen mehrjährigen European Research Grant erhielt, wurde kurzfristig jemand gesucht, der ihre Lehre übernehmen kann.

Meine akademische Karriere begann mit einem Studium der Kunsterziehung, mit Schwerpunkten in Malerei und Grafik sowie den Beifächern „Intermediales Gestalten“ und „Deutsch“ an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. Statt nach dem ersten Staatsexamen ins Referendariat fürs Lehramt am Gymnasium zu gehen, schloss ich eine kunstwissenschaftliche Promotion an und untersuchte, wie große Gruppenausstellungen die sogenannte chinesische Avantgarde seit dem Ende der Mao-Zeit außerhalb der Volksrepublik China konstituieren halfen. Denn in meinem Kunststudium hatte ich sowohl ein Jahr in Südkorea, als auch ein halbes in der VR China studieren können, was eine ganz grundlegende transkulturelle Erfahrung war, die ich wissenschaftlich besser begreifen wollte. Zum Ende meines Doktorandenstipendiums, das ich am DFG-Graduiertenkolleg „Bild, Körper, Medium – eine anthropologische Perspektive“ an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe erhielt, wurde ich Hochschulassistentin am Lehrstuhl für Globale Kunstgeschichte, den man mit Prof. Dr. Monica Juneja 2008 an der Universität Heidelberg gerade erst inauguriert hatte. Nachdem ich dort über zehn Jahre lang den internationalen MA-Studiengang „Transcultural Studies“ im Bereich visuelle und materielle Kultur mit aufbauen geholfen habe, ist es eine großartige Gelegenheit hier in Düsseldorf den ersten BA-Studiengang in diesem Bereich mitgestalten zu können. 

Ich trinke gerne einen Cappuccino mit Hafermilch, alternativ einen Oolong Tee oder Early Grey pur, wenn ich so wählerisch sein darf.

Im deutschsprachigen wissenschaftlichen Diskurs erhält das Konzept erst in den 1990er Jahren verstärkt Bedeutung und wird zudem in verschiedenen geisteswissenschaftlichen Fächern – besonders den Philologien, den Kulturwissenschaften, aber auch der Ethnologie, der Germanistik und der Kunstgeschichte – etwas unterschiedlich konnotiert, bevor es sich dann in den 2000ern dann zum Gravitationszentrum einer interdisziplinär angelegten Methodologie mausert. Kleinster gemeinsamer Nenner ist der Versuch, einen epistemisch spätestens seit der europäischen Moderne sehr wirkmächtig gewordenen Containerbegriff von Kultur zu hinterfragen. Denn dieser Begriff, den wir auch in unserem alltäglichen Sprachgebrauch noch häufig antreffen, denkt bei Kultur an eine vermeintlich klar abgrenzbare, in sich überwiegend homogene und irgendwie stabile Einheit. Diese subkomplexe Vorstellung entwickelte sich im 18. und 19. Jahrhundert – also zu einer Zeit als nicht nur die Kunstgeschichte zum Universitätsfach mit spezifischer Methodik und Gegenstandsbereich wurde. Das Nachdenken über Kultur und kulturelle Unterschiede fand damals vor allem entlang der sich formierenden Nationalstaaten und aufbauend auf imperialen und kolonialen Machtverhältnissen statt. Es war Teil eines hegemonialen, eurozentrischen Weltbildes und transportiert entsprechende Wertvorstellungen und Taxonomien. Auch wenn diese epistemische Gemengelage im Verlauf des 20. Jahrhunderts verschiedentlich und zunehmend kritisch in den Fächern diskutiert wurde, hat es doch lange gedauert, bis transkulturelle Perspektiven den Blick auf jene grundlegende Dynamik schärfen halfen, die kultureller Formation - eingeschrieben in spezifische Machtgefügen - immer schon eigen ist. In dieser Perspektive wird besonders scharf gestellt, dass sich weder menschliche Akteur*innen, zirkulierende Objekte, diskursive Konzepte und selbst scheinbar unbewegliche Institutionen an zivilisatorisch, regional, national, ethnisch, sprachlich, geografisch oder anderweitig soziokulturell definierte Grenzen halten. Vielmehr stellen wir fest, dass diese Grenzziehungen vielschichtig ausgehandelt, häufig mühsam etabliert und gesichert werden müssen und sich insgesamt erstaunlich elastisch, überschreitbar, porös oder veränderlich zeigen. Während zum Beispiel nationalstaatliche Grenzen sehr fest und ohne entsprechenden Pass nur schwer passierbar erscheinen, sehen wir in geschichtlicher Hinsicht, wie veränderbar sie sind. Man denke zum Beispiel an die innerdeutsche Grenze oder die Art wie im Kolonialismus am Reißbrett zu einem bestimmten Zeitpunkt neue Grenzen auf dem afrikanischen Kontinent gezogen wurden, die quer zu sprachlichen, ethnischen oder religiösen Gemeinschaften zu liegen kamen und gemeinschaftliches Leben massiv beeinflussen. Ein weiteres Beispiel aus dem Alltag, das vielen unmittelbar einleuchten wird, sind sprachliche Grenzen, die wir als Touristen stark erleben können, die wir aber auch in der Wissenschaft anlässlich von Übersetzungen oder der philologischen Beschäftigung mit Mehrsprachigkeit ganz differenziert in den Blick nehmen können. 

Kurz gesagt, erscheint schon beim zweiten Blick auf kulturelle Formation die Frage, welche Grenzen wir hier am Werk sehen und welche kategorialen Rahmungen wir für unsere Forschungsobjekte wählen sollten, komplex und kann mit dem institutionalisierten Container-Begriff von Kultur nicht adäquat untersucht und beantwortet werden. Transkulturelle Studien analysieren daher kritisch die vielschichtigen Bedingungen, dynamischen Entwicklungen, gesellschaftliche und erkenntnistheoretische Herausforderungen, die mit diesen Grenzziehungen und -überschreitungen einhergehen. Es geht also um weit mehr als nur die Analyse von „Transkulturalität“ – wie der auf Zustände hindeutende deutsche Begriff häufig verstanden wird – also nur um das Feststellen von kultureller Verflechtung oder Vielfalt. Es geht vielmehr um „Transkuluration“ als Prozess – also das komplexe „Wie“ von größeren, sich historisch bis heute entfaltenden, wirkmächtigen kulturellen Formationen in all ihren Aspekten und Verschränkungen.

Wie die Rede von der transkulturellen Perspektive, betont auch die vorgängige interkulturelle Forschung bereits dynamische Austauschprozesse und fokussiert dabei auf das produktive Feld „zwischen“ zwei oder mehreren Kulturen. Im Gegensatz zur Vorsilbe „trans-“ schwingt bei „inter- “ jedoch implizit die Vorstellung mit, dass die Kulturen, die sich hier austauschen (vorher) als differente Einheiten abgrenzbar sind bzw. als solche beschrieben werden können. Gerade in den Philologien und vergleichenden Sprachwissenschaften hat dieser Ansatz innovative methodische Impulse und kritische Erkenntnisse geliefert. Er ist mit eigenen Zeitschriften, Studiengängen und entsprechend benannten Lehrstühlen und ganzen Instituten auch erfolgreich etabliert. Transkulturelle Forschung baut – je nach fachlicher Genese – teilweise auf diesen Ansätzen auf, erweitert und überschreitet sie aber auch kritisch wie ich gerade erläutert habe. Die Rede von der Multikulturalität ist eher ein Konzept, das Soziolog*innen und Politikwissenschaftler*innen beschreibend verwenden, wenn sie auf – von bestimmten Akteur*innen häufig normativ gesetzte – Modelle des Zusammenlebens schauen, die wir in modernen Gesellschaften beobachten können. So wurden zum Beispiel die USA diskutiert als eine Gesellschaft, in der viele („multi“) ethnische und sprachlich sowie religiös differenzierte Gemeinschaften parallel existieren und der soziale wie politische gesellschaftliche Zusammenhalt durch ein bewusstes Anerkennen von Unterschieden und den administrativen Versuch hergestellt wird, jeder dieser Gemeinschaften gleiche Rechte und Pflichten einzuräumen. Dieses Modell schreibt aber bestimmte kulturelle Differenzen fest und erzeugt politisch gesehen dann auch das Bestehen und Einfordern jeder beteiligten Gemeinschaft auf ihrer Differenz. Das kann dann zu neuen Konflikten führen, gerade wo kulturelle Grenzziehungen quer zu diesen Gemeinschaften verlaufen. Denken wir an Bildungsgrenzen, Einkommensgrenzen, geschlechtlichen Grenzen etc. Der intersektionalen Realität wird dieses Modell also auch nicht ohne weiteres gerecht. Pluriversalität ist darauf aufbauend ein Konzept, dass versucht, die Vielfältigkeit unserer Zugehörigkeiten ernst zu nehmen und die erkenntnistheoretischen Unzulänglichkeiten von Multikulturalität zu überwinden. Anders als für interkulturelle und transkulturelle Forschung, sehen wir jedoch bisher keine sich interdisziplinär institutionalisierende, methodologische Perspektive mit entsprechenden Studienprogrammen, Zeitschriften oder Lehrstühlen damit verknüpft. 

Wissenschaftlich gesehen handelt es hierbei um verschiedene Zustände und Prozesse, die aber heute alle verstärkt gesellschaftlich relevant werden, weil sich die weltweite Vernetzung in den letzten zweihundert Jahren enorm verdichtet und beschleunigt hat. Es gab aber auch schon in vormodernen Zeiten weitreichende Handelsnetzwerke, weit zirkulierende Objekte, sehr mächtige transkulturelle Akteur*innen, kulturell vielfältig konstituierte Imperien und epistemisch wirkmächtige Zentren oder auch plurizentrische Gemengelagen. Denken wir zum Beispiel an die Seidenstraße oder maritime Handelsnetzwerke, die weite Teile der Welt verknüpften, einen einzelnen Akteur wie Alexander den Großen und seine Auswirkungen oder auch präkolumbianische Hochkulturen und ihre regionale Entfaltung über große Teile eines Kontinents bzw. Subkontinents hinweg. Transkulturelle Forschung interessiert sich daher nicht nur für unsere jüngste Globalisierung – die man ja auch unterschiedlich periodisieren kann, je nachdem ob man den Beginn des europäischen Kolonialismus oder die Entwicklung des Internets für entscheidender hält. Und transkulturelle Forschung postuliert auch kulturelle Diversität nicht normativ als einen gesellschaftlich wünschenswerten oder politisch unbedingt anzuerkennende bzw. einzufordernde Realität, also als Wert an und für sich. Transkulturelle Forschung setzt bescheidener einen Schritt weit unterhalb dieser wichtigen gesellschaftlichen Fragen und Forderungen an: Wir analysieren in dieser Perspektivierung zunächst nur welche Konzepte, Objekte, Praktiken und Institutionen bestimmte Gemeinschaften an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeitpunkten auszeichnen und wie diese sowohl Zugehörigkeiten konstituieren, als auch Ausgrenzungen vornehmen und behaupten. Empirisch lässt sich dabei feststellen, dass kulturelle Differenzierung und damit ethnische, sprachliche, soziopolitische und sonstige Diversität permanent zu verzeichnen ist, also eigentlich den „Normalfall“ der Menschheitsgeschichte darstellt. Dabei sehen wir aber auch, dass menschliche Gemeinschaften sehr geschickt und geübt darin sind, Zusammenhalt über bestimmte Identitätskonstruktionen zu erzeugen und dass das gerade über Alteritätskonstruktionen und Ausgrenzungsmechanismen passiert. Also ein „wir“ versus „die Anderen“, entsprechende Normierung von Verhalten, Wert- und Weltvorstellungen und ein resultierender Anpassungsdruck für all jene, die nicht spontan zu diesen Konzepten zu passen scheinen. 

Ich würde die Frage gerne exemplarisch für die Kunstwelt beantworten, weil dann gleich deutlich wird, welche Herausforderungen wir hier gesellschaftlich, aber auch wissenschaftlich sehen. Wenn wir Studierende fragen würden, was für sie Kunst ist, würden vielleicht einige antworten. „Das, was in Kunstmuseen gesammelt, ausgestellt und vermittelt wird.“ Wenn wir uns daraufhin vertrauensvoll in die Kunstsammlung NRW begeben und uns deren ständige Sammlung für moderne Kunst ansehen, würden wir feststellen, dass „Kunst“ hier eine ganz besondere Zuspitzung und sehr partikularen Zugriff auf die weltweite künstlerische Produktion des späten 19. Jahrhunderts bis ca. Mitte des 20. Jahrhunderts bedeutet. Dass fast nur Werke europäischer, männlicher und weiß gelesener Künstler in der Sammlung figurieren und nur bestimmte Praktiken wie Malerei auf Leinwand und ganz bestimmte Stilrichtungen als „Kunst“ gelten. Schauten wir über den Tellerrand von Düsseldorfs Sammlungen hinaus, würden wir feststellen, dass diese Auffassung nicht nur in Museen von Stuttgart bis Hamburg oder Paris bis New York, sondern auch in Kapstadt, Shanghai, Mexico-Stadt oder Sydney zu finden ist. Dieser sehr partikulare „Kanon“ der Moderne und seine weltweite Dominanz ist aber nicht etwa rein ästhetischen Bewertungen geschuldet, dass man sich etwa global einig über die Relevanz eines Pablo Picassos wäre, oder aber Frauen einfach keine „gute“ Kunst gemacht hätten und die künstlerische Produktion außerhalb Europas konzeptuell und stilistisch nicht an die vermeintlichen Errungenschaften der in Düsseldorf zu bewundernden Künstler heranreichen würde. Sie ist vielmehr Resultat einer bestimmten, modernen, eurozentrisch konstituierten Art des Wissens – hier über und durch „Kunst“ –, die aufbauend auf imperialen, kolonialen und schließlich auch nationalen Machtentfaltungen diesen Kanon weltweit durchaus gewaltsam durchzusetzen half. Bezeichnenderweise lief diese langfristige Kanonisierung nicht unwidersprochen ab, ihre transkulturelle Verhandlung wird aber in Düsseldorf wie Kapstadt kaum sichtbar und künstlerisch-ästhetische Resistenzen oder Einschlüsse des systematisch darin Ausgegrenzten bleiben verdeckt. Der in Wien lehrende Kunsthistoriker Christian Kravagna spricht daher sogar von einer „Transmoderne“, die erst in einer transkulturellen Analyse erkennbar werde. Empirisch sehen wir, dass es unzählige Malerinnen und unzählige künstlerisch tätige, beeindruckende Werke herstellende schöpferische Menschen mit außereuropäischen Wurzeln bzw. auch außerhalb Europas gab. Diese Kritik am Kanon, hat aber dennoch lange gebraucht und ist erst mit der Unabhängigkeit der meisten Kolonien, dem Zusammenbruch der Sowjetunion, dem Ende des Kalten Krieges und der jüngeren technologischen und ökonomischen Globalisierungswelle seit den 1990er Jahren weltweit laut geworden. Dadurch angeregt unternimmt daher auch die Kunstsammlung NRW – um bei diesem lokalen Beispiel zu bleiben – eine kritisch transkulturell perspektivierte Suche nach den „blinden Flecken“ und der „epistemischen Gewalt“, die ihre eigene moderne Sammlung bestimmt hat. Im Ergebnis führt das dann zu neuen kuratorischen Vermittlungsansätzen und dem Einbezug von bisher nicht gezeigten Werken, die wir in Ausstellungen wie „Museum global – Mikrogeschichten einer ex-zentrischen Moderne“ (2018/19) erleben und diskutieren können. Im Bestfalle verändert es zudem noch die Kriterien, unter denen ein Museum sammelt, so dass hier nun dezidiert die früher ausgeblendeten weiblichen und nicht-europäischen Positionen angekauft werden. Auch wird die Fragestellung bewusst auf heutige Kunstformation hin ausgedehnt und zeitgenössische Künstler*innen eingeladen, die mit Fokus auf transkulturelle, diasporische oder post-koloniale Fragen arbeiten und die älteren Sammlungsbestände mit heutigen Mitteln in Frage stellen. 

Historisch gesehen ist diese Bewegung ein fester Bestandteil menschlichen Umgangs mit Transkulturation. Denn kulturelle Verflechtungen stehen in einem engen Spannungsverhältnis mit Versuchen zu entflechten und Grenzen zu ziehen, wie ich ja schon betont habe. Hier stoßen Individuen wie ganze Gesellschaften immer wieder an ihre Grenzen, finden aber auch sehr kreative Lösungen. Die transkulturelle Forschung hat daher keine einfachen Antworten auf diese Denkweisen, geschweige denn „die eine Lösung“ für entsprechende Konflikte in petto. Vielmehr macht sie das „sowohl als auch“ sehr deutlich. Das ist in der realpolitischen Auseinandersetzung eine sehr schwere, da „schwache“ Positionierung, weil es weder jenen Recht geben würde, die auf scharfe, durch Einheitlichkeit gekennzeichnete Identitätskonzepte pochen, noch jenen unumschränkt Recht geben könnte, die meinen, dass Gemeinschaftsbildung ohne Identitätskonstruktionen gut funktioniert. TKU-Studierende nehmen aber eine entscheidende Erkenntnis aus dem Querschnittsstudiengang mit und erlernen eine effiziente Methodologie, die sie befähigt, die prinzipielle Komplexität und Dynamik von kultureller Formation zu erfassen. Wir lernen hier im Kern ganz viel über das Aushandeln und im Zweifelsfall auch das Aushalten von Differenz und können die vielfältigen Ausprägungen und Herausforderungen von Transkulturation in wissenstheoretischer wie lebenspraktischer Hinsicht mit fachlich sehr differenzierten Begriffen und Herangehensweisen besser begreifen. Das gibt berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass unsere Studierenden dann auch in ihrem Berufsleben und persönlichen Alltag kompetent die transkulturellen Seiten der Globalisierung vermitteln können und Identitäts-Konflikte klug zu navigieren wissen. 

Hm, das fällt mir schwer, weil transkulturelle Prozesse so häufig und fast immer eindrücklich kreativ verhandelt werden. Ein sehr vielfältiger Einstieg in den wissenschaftlichen Diskurs gelingt jedenfalls über die Ringvorlesung „Phänomene der Transkulturalität“, die wir jedes Wintersemester an der HHU anbieten. Man kann auch den neuen monatlichen TKU Newsletter (https://lists.hhu.de/postorius/lists/ba-transkult.newsletter.uni-duesseldorf.de/) abonnieren, in dem Buch- und Filmempfehlungen gegeben werden. Mir persönlich ging das einstündige Radiofeature „Breathing through Reality – Annäherungen an die Radiomacherin Kaye Mortley“ (WDR) sehr unter die Haut. Da es die Geschichte des Radiofeatures mit der (auto-) biografischen Erzählung einer australischen Pionierin dieses Genres und ihrer innovativen Verarbeitung von nur scheinbar ganz unterschiedlichen Ausgrenzungsgeschichten – deutsche Konzentrationslager einerseits und den Umgang der weißen Siedler*innen mit den Aborigines andererseits – ganz sensibel und inspirierend klangfarbig ins Verhältnis setzt. 


  • Weitere spanndende Interviews aus der Reihe "Auf einen kurzen Kaffee mit..." finden Sie hier.

Autorin: Andrea Rosicki