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Leuchtschrift: Meet me for Coffee auf lila Hintergrund

Auf einen kurzen Kaffee mit ...

Dr. Frank Meier, Studiendekan

Frank Meier hat in Duisburg und Düsseldorf Philosophie, Sozialwissenschaften und Germanistik studiert. 2007 kam er ins Dekanatsteam der Philosophischen Fakultät und wechselte ein Jahr darauf ins Studiendekanat. Im Laufe der nächsten Jahre übernahm er dort eine Reihe unterschiedlicher Aufgaben im Rahmen des Qualitätsmanagements der Lehre. Parallel dazu konnte er im Jahr 2015 bei Prof. Birnbacher seine Promotion in Philosophie über Fragen zu Menschenwürdekonflikten im Kontext polizeilicher Zwangsmaßnahmen abschließen. Im gleichen Jahr wurde er nach einem offenen Ausschreibungsverfahren dauerhaft zum Büroleiter des Studiendekanats ernannt. Zum WS 2021/22 tritt er die Nachfolge von Prof. Gottfried Vosgerau als Studiendekan an.  

Bei der Arbeit trinkt er seinen Kaffee stark, schwarz und in Krankenhausmengen; Milchkaffee ist mit dem Gefühl von Wochenende und Urlaub verbunden.

 

Ulrich Rosar hat vor geraumer Zeit die These vertreten, dass das Amt des Studiendekans nicht vergnügungssteuerpflichtig wäre. Dem kann ich absolut nicht zustimmen. Es handelt sich um das drittschönste Amt neben dem Papst und dem Vorsitz der SPD. Da ich in den beiden anderen Vereinen kein Mitglied bin, ist diese Tätigkeit meine erste Wahl. Ich hoffe, dass ich mir die Freude, zwischen den heterogenen Präferenzen und Perspektiven der vielen Fakultätsmitglieder aller Statusgruppen zu vermitteln und gemeinsam tragfähige Kompromisse zu entwickeln, lange bewahren kann. An guten Tagen empfinde ich diese Arbeit als extrem sinnvoll und produktiv.

Kurzfristig gilt es, die Rückkehr in den Präsenzlehrbetrieb so zu gestalten, dass alle Beteiligten möglichst gesund durch den Winter kommen. Mittelfristig steht die Fakultät vor organisatorischen Herausforderungen, die mit der Akkreditierungsrunde 2025 und der Einführung einer neuen Campus Management Software bis 2027 zusammenhängen. Hier besteht das Ziel darin, den administrativen Aufwand für die Lehrenden zu reduzieren, gute Rahmenbedingungen für die Lehre zu schaffen und attraktive und zukunftsfähige Studiengänge für die heutige Studierendengeneration anzubieten. Inhaltlich werden die Weiterentwicklung der Lehrangebote vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Digitalisierung und die Diskussion um ein ausgewogenes Verhältnis von Interdisziplinarität und Fachkultur Richtungsfragen in der Fakultät sein.

Fragen Sie nicht, was die Mindestanforderung für einen BN ist, fragen Sie sich, wo Ihre Interessen und Talente liegen und nutzen Sie die Freiheiten der Hochschule, um diese mit Freude und Kreativität zu vertiefen und in das Studium einzubringen.

Die Universität der Zukunft ist kein Gebäude, in dem es durch die Decke regnet und das Internet nur dann funktioniert, wenn man das Smartphone an der richtigen Stelle aus dem Fenster hält. Die Universität der Zukunft wird Ausdruck der Einsicht sein, dass die Bildung junger Menschen der wichtigste nachwachsende Rohstoff unserer Gesellschaft ist.

Als ich studiert habe, hatte ich keine Ahnung, dass ein Beruf wie der des Studiendekans überhaupt existiert. Im Laufe meiner weiteren akademischen Ausbildung gab es dann immer wieder Situationen, in denen ich mich ernsthaft mit Jobperspektiven außerhalb der Hochschule beschäftigt habe. Das waren konkret Tätigkeiten in den Bereichen Qualitätsmanagement, Organisationsentwicklung und -beratung sowie Lehren und Lernen. Ich bin froh, dass all diese Interessen nun zusammenkommen.

Im Gedächtnis bleiben mir vor allem persönliche Begegnungen. Die ersten zwei Namen, die mir in den Sinn kommen, sind Christine Schwarzer und Joachim Koblitz, die mich beide über einen langen Zeitraum geprägt haben und mit denen ich mich immer noch sehr verbunden fühle, auch wenn beide schon lange nicht mehr an der HHU tätig sind. Auch unter den aktiven Mitgliedern der Fakultät gibt es eine Reihe von Persönlichkeiten, mit denen ich viel Positives verbinde. Hier möchte ich aber keine einzelnen Personen öffentlich herausheben.

Ich freue mich, wenn das Studiendekanat von allen Mitgliedern der Fakultät, von den Studierenden und den Mitarbeitenden in den Sekretariaten und der Verwaltung, den Wissenschaftler*innen im Mittelbau bis zu den Professor*innen als vertrauensvoller Partner empfunden wird. Das ist mein wichtigstes Ziel. Darüber hinaus? Mein aktuelles Buchprojekt ist erst sechs Monate hinter der Deadline des Verlages. Wenn sich im Getriebe des Alltags dafür kleine Inseln finden ließen, wäre das großartig. Und arbeitsfreie Wochenenden sind auch so eine schöne Utopie.

Neben meiner Lehrtätigkeit in der Philosophie unterrichte ich nebenbei noch Pflegekräfte am Universitätsklinikum. Dort habe ich in den letzten zwei Jahren viele Menschen kennengelernt, die sich unter widrigen Bedingungen jeden Tag mit Empathie und Leidenschaft für das Leben und das Wohl Hilfsbedürftiger einsetzen. Dafür empfinde ich Respekt und Bewunderung. Und diese Erfahrung hilft mir so manche Diskussion in der Fakultät mit innerer Ruhe einzuordnen.

Das Rheinufer, nahezu überall.

Fridays for Future, Black Lives Matter… Was sind das eigentlich für Studierende, die in den nächsten Jahren an die Hochschule kommen werden? Ein Blick in die Shell-Jugendstudie ist ganz spannend.


  • Weitere spanndende Interviews aus der Reihe "Auf einen kurzen Kaffee mit..." finden Sie hier.

Autorin: Andrea Rosicki

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