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Leuchtschrift: Meet me for Coffee auf lila Hintergrund

Auf einen kurzen Kaffee mit ...

Annika Vahle, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts Ideen- und Beschwerdemanagement im Studiendekanat der Philosophischen Fakultät

Annika Vahle hat Germanistik, Französisch und Literatur- und Medienpraxis an der Universität Duisburg-Essen (UDE) studiert, wo sie auch einige Jahre als Hilfskraft und Lehrbeauftragte im Fremdsprachenbereich gearbeitet hat. Nach ihrem Masterabschluss hat sie einen Abstecher in die freie Wirtschaft gemacht und als Social Media Managerin und Redakteurin in einer Werbeagentur die Kommunikations- und Marketingstrategien von Kunden wie Ministerien oder mittelständischen Unternehmen entwickelt und betreut. Dabei ist die gebürtige Ostwestfälin der UDE treu geblieben: Bis heute ist sie dort als Prüferin für die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang tätig. Mit ihrer Anstellung im Studiendekanat der Philosophischen Fakultät, wo sie seit Januar 2022 nicht nur für das Ideen- und Beschwerdemanagement, sondern auch das Studierendenmarketing und Kommunikationsmanagement zuständig ist, hat die Hochschulwelt sie komplett zurück.

Sie trinkt ihren Kaffee am liebsten mit viel Milch – egal ob Voll-, Hafer- oder Sojamilch. Hauptsache Milch.

Grundsätzlich können sich Studierende, Lehrende und Mitarbeitende mit allen Belangen an mich wenden. Mir ist es wichtig, dass Ideen und Konflikte angesprochen werden und dann auch Gehör finden. Niemand soll denken, dass er mit seinen Problemen oder Verbesserungswünschen alleine ist und frustriert zurückbleiben. Der Fokus liegt allerdings dennoch auf den Bereichen Studium und Lehre. Die Anliegen können dabei von Veranstaltungsangeboten und Lehrinhalten über die Vermittlung von Informationen bis hin zu zwischenmenschlichen Schwierigkeiten reichen. Das ist ein bisschen wie bei Überraschungseiern.

Genau, in vielen Fällen bin ich eben die Managerin der Beschwerde. Dabei agiere ich vertraulich und neutral. Ich leite das Anliegen (auf Wunsch anonym) an die betroffene Person oder Einrichtung weiter. In vielen Fällen weiß der*die Adressat*in nichts davon und das ist natürlich die Voraussetzung für die Lösung eines Konflikts. Gute Lösungen für Probleme lassen sich bereits finden, wenn der*die Absender*in ein persönliches Gespräch mit Lehrenden oder Mitarbeitenden sucht und in Kontakt geht. Manchmal reicht es deshalb aus, dass ich den*die Beschwerdeführer*in an die richtige Stelle verweise. Wenn das nicht funktioniert oder die Hemmschwelle zu groß ist, biete ich auch ein moderiertes Klärungsgespräch an.

Obwohl bei Beschwerden negative Gefühle wie Wut, Enttäuschung oder auch Ärger eine Rolle spielen, erwarte ich einen respektvollen Umgang zwischen den Konfliktparteien. Deshalb finden rassistische, sexistische oder beleidigende Äußerungen keinen Platz. Das ist bislang aber zum Glück noch nicht vorgekommen.

Das lässt sich nicht pauschalisieren. Jede Idee ist anders und dann spielen auch noch zahlreiche unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Ich bin aber ein sehr leidenschaftlicher und ergebnisorientierter Mensch, sodass ich mich für überzeugende Ideen einsetze, die beteiligten Personen kontaktiere und häufig gemeinsam mit meinen Studiendekanatskolleg*innen zumindest nach einer Alternativlösung suche. Das war für mich aber auch das bislang wichtigste Learning: Ideen können gut und sinnvoll sein, aber alle Beteiligten müssen mitspielen. Auch die seit langer Zeit existierenden Hochschulstrukturen sind eine große Herausforderung, wenn es darum geht, neue Dinge zu realisieren. Mein Motto lautet deshalb: Jeder noch so kleine Schritt führt uns in eine bessere Zukunft.

Ein Teil meines Herzens wird immer für die Medizin schlagen.

Zu Beginn des Wintersemesters 22/23 habe ich gemeinsam mit unserer studentischen Hilfskraft einen Stand auf dem Infobasar betreut. Ziel war es, den Erstsemesterstudierenden die vielen berufsvorbereitenden und persönlichkeitsentwickelnden Möglichkeiten in der Profilbildung (ehemals FÜW) aufzuzeigen. Mit den vielen jungen Menschen in Kontakt zu kommen, ihnen die Sorgen zu nehmen und stattdessen Begeisterung für den neuen Lebensschritt zu wecken, hat mir sehr viel Freude bereitet.

Meine Familie, Freunde, Kolleg*innen, Reisen sowie Bücher und Filme.

Ich fühle mich tatsächlich in meinem Büro sehr wohl. Das hängt damit zusammen, dass ich das Glück habe, im neuen Gebäude 23.21 angesiedelt zu sein und so nur fünf Minuten vom Campusgeschehen sowie der nächsten Cafeteria entfernt bin. Dennoch ist es bei uns relativ ruhig, sodass auch ein ungestörter direkter Austausch mit meinen tollen Kolleg*innen aus dem Studiendekanat möglich ist.

Puh, diese Frage ist für mich als Bücherliebhaberin nur schwer zu beantworten. „Frühstück mit Elefanten“ von Gesa Neitzel ist für mich auf jeden Fall ein literarisches Highlight. Wer kündigt schon spontan seinen Job und lässt sich in Afrika zur Rangerin ausbilden? Thrillerleser*innen empfehle ich außerdem die Werke von Samuel Bjørk; im Germanistikstudium hat mich Schillers „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ nachhaltig beeindruckt.


  • Weitere spanndende Interviews aus der Reihe "Auf einen kurzen Kaffee mit..." finden Sie hier.

Autorin: Andrea Rosicki

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