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Der Hof der Kölner Erzbischöfe in der Zeit Kaiser Friedrich Barbarossas

Weise, Wilhelm: Der Hof der Kölner Erzbischöfe in der Zeit Kaiser Friedrich Barbarossas, Studia Humaniora (Bd. 38), Düsseldorf 2004, 315 Seiten.

Höfisches Leben zur Zeit Friedrich Barbarossas 
Die Höfe der Erzbischöfe von Köln und Mainz sowie der Heinrichs des Löwen gelten als die größten deutschen Fürstenhöfe des 12. Jahrhunderts. In der bisherigen Forschung fand der Braunschweiger Hof als der mächtigste unter den weltlichen Fürstenhöfen eine vorrangige Beachtung. Ein Vergleich der Verhältnisse an den drei Höfen ergibt jedoch, dass der Kölner die beiden anderen an Macht, Ansehen und kultureller Bedeutung übertraf. Das Ergebnis stützt sich auf seine strukturelle Überlegenheit, die sich in einer fortschrittlichen Organisation zeigte, in seiner Schriftlichkeit und einem institutionalisierten Priorenkolleg, das neben Vasallen und Ministerialen im Ratgeberkreis dem Kölner Metropoliten einen kollegialen und konsensualen Regierungsstil ermöglichte. Hinzu kam die Repräsentation des Hofes durch die Selbstdarstellung der Erzbischöfe als geistliche Fürsten und durch ein kulturell hoch stehendes Hofleben, das eine vollendete Dichtung und eine wertvolle Historiographie hervorbrachte. Glückliche Umstände förderten das Wachstum von weltlicher Macht und Wohlstand: Persönlichkeit, diplomatisches Geschick und Regierungsbegabung der vier regierenden Erzbischöfe und zugleich rheinischen Herzöge, die Ferne staufischer Hausmachtkonzentration vom Niederrhein und eine ausgewogene Machtbalance der beiden mächtigsten Adelshäuser – von Berg und von Ahr – im Kölner Erzstift.

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