Das Institut für Romanistik nimmt am ersten "Choix Goncourt de l’Allemagne" teil
Der Prix Goncourt ist der wichtigste Literaturpreis Frankreichs. Seit 1903 wird er jedes Jahr im November von der Académie Goncourt verliehen und kürt den besten französischsprachigen Roman des Jahres.
Die internationale Strahlkraft des Prix Goncourt lässt sich daran ablesen, dass seit mehreren Jahren weltweit der sogenannte Choix Goncourt international stattfindet, bei dem einzelne Länder ihren eigenen Gewinnertitel küren. Dieser Wettbewerb wird in der Regel von Universitäten in Zusammenarbeit mit der Académie Goncourt, dem Institut Français und den Französischen Botschaften ausgerichtet. Die Jurys bestehen aus Studierenden.
Dieses Jahr hat zum allerersten Mal der Choix Goncourt de l’Allemagne stattgefunden. Insgesamt haben sich romanische Seminare aus vierzehn Universitäten aus elf Bundesländern an diesem Projekt beteiligt - darunter auch das Institut für Romanistik der Heinrich-Heine-Universität.
Erstellung des Videos: Stephanie Fuchs (Leitung) und Johannes Horn (Assistenz).
Ziel dieses Projektes ist, die zeitgenössische französischsprachige Literatur bei einem studentischen Publikum bekannter zu machen, den Austausch unter jungen Menschen zu unterstützen und die Ausstrahlung der französischen Sprache und Kultur im Ausland zu fördern.
Romanistik-Studierende wählen „Jacaranda“ als Siegerroman
Ein Semester lang haben Romanistik-Studierende die vier Finalisten aus dem Prix Goncourt gelesen, analysiert und anhand literaturkritischer Kriterien besprochen. Am Ende des Kurses haben sie „ihren“ Siegerroman gewählt. Anschließend haben sich zwei Delegierte aus jeder teilnehmenden Universität am 7. März 2025 in der Französischen Botschaft in Berlin getroffen, um im Kreis aller Studierendenvertreter über die Bücher zu diskutieren und schließlich gemeinsam den Siegerroman des ersten Choix Goncourt de l’Allemagne zu küren.
Der erste Choix Goncourt de l’Allemagne ging an den franko-ruandischen Rapper und Schriftsteller Gaël Faye für den Roman „Jacaranda“. Das bewegende Werk handelt von dem Völkermord an den Tutsi in Ruanda und von den Spuren, die er bei den Nachfolgegenerationen hinterlässt. Auch geht es um Gedächtnis und um den Wiederaufbau eines traumatisierten Landes.
Nach diesem erfolgreichen Start freuen wir uns auf die zweite Runde des Choix Goncourt de l’Allemagne im Wintersemester 2025/2026.
Projektleitung an der HHU: Prof. Dr. Ursula Hennigfeld
Durchführung: Lénaïck Bidan
Mehr unter: https://www.academiegoncourt.com/le-choix-de-l-allemagne
Foto oben: Gruppenbild mit allen Studierendenvertreter*innen, die in der Botschaft in Berlin getagt haben, die Vertreter*innen der Botschaft (unter anderem Thomas Michelon, Attaché culturel und Véronique Charléty, Attachée de Coopération universitaire), Véronique Barondeau (Leiterin des Korrespondentenbüros ARTE Journal, die den Nachmittag mit den Studierenden moderiert hat), Henning Hufnagel (Initiator und Koordinator des gesamten Projektes) und einen Teil der Dozierenden, die sich dieses Jahr an dem Projekt beteiligt haben. Entstanden auf dem offiziellen Empfang nach der Jurysitzung.