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Moritz Draschner erhält Antisemitismus-Forschungspreis 2021

Moritz Draschner und Dekan Prof. Achim Landwehr Zoom

Moritz Draschner und Dekan Univ.-Prof. Dr. Achim Landwehr

Für seine Bachelorarbeit zum Thema „The Racialisation of the Jew in Old English Translations of Biblical Apocrypha” hat Moritz Draschner den Antisemitismus-Forschungspreis 2021 erhalten.

In seiner Bacherlorarbeit geht Draschner der Bildung und Charakterisierung einer jüdischen Rasse in der Literatur und Kultur des frühen englischen Mittelalters nach. In einer Zeit, in der praktisch keine Juden in England lebten, gab es eine Faszination für ebendiese Bevölkerungsgruppe, die in anderen Teilen Europas relativ verbreitet war. Gerüchte und Vorurteile vom Festland trugen letztlich zur Bildung eines schädlichen jüdischen Mythos bei, infolgedessen antisemitische Apokryphen ins Altenglische übersetzt wurden. Draschner untersucht die Darstellung von Juden innerhalb dieser Übersetzungen und zieht Schlüsse darüber, inwiefern Literatur zu einer weitreichenden antisemitischen Stimmung in der Gesellschaft beitragen kann. Letztendlich bewirkte diese Wechselwirkung nicht nur ein erschwertes jüdisches Leben in England nach der normannischen Eroberung, durch die bis heute kaum veränderte antisemitische rhetorische Hetze sind die Folgen in allen anderen Epochen der Geschichte zu spüren.


Zum Preisträger

Moritz Draschner hat seine Bachelorarbeit im Studienfach Anglistik und Amerikanistik geschrieben, betreut wurde er von Dr. Simon Thomson vom Lehrstuhl für Medieval English Studies. Derzeit studiert Draschner Master Comparative Studies in English and American Language, Literature, and Culture.


Antisemitismusforschungspreis der Philosophischen Fakultät

Mit dem Antisemitismusforschungspreis zeichnet die Philosophischen Fakultät jährlich besonders gelungene Hausarbeiten, Seminararbeiten, Bachelor- oder Masterarbeiten zum Thema "Antisemitismus" aus. Stifter des Preises ist Prof. Dr. Rudolf Hiestand (Emeritus), der das Thema Antisemitismus damit nicht in Vergessenheit geraten lassen möchte. Der Preis ist mit 250 Euro dotiert.

Kategorie/n: Philosophische Fakultät-News, Fakultät Schlagzeile
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